Hersfeld-RotenburgSchwalm-Eder-Kreis

Apotheker protestieren gegen geplante Reform: Arzneimittelversorgung in Gefahr in Nordhessen

Apotheker der Region Nordhessen protestieren gegen Reformpläne

Am 29. Juni schalteten 62 Apotheken aus dem nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis und benachbarten Landkreisen Anzeigen in der Hessische/Niedersächsische Allgemeine, um die Bevölkerung über die drohende Gefahr einer prekären Arzneimittelversorgung zu informieren. Diese Aktion markiert bereits die dritte Zeitungsanzeige, die von den Apothekern geschaltet wurde, um auf die Bedrohung der aktuellen Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums hinzuweisen.

Die Apotheker widerstanden nicht nur mit Anzeigen, sondern wandten sich bereits vergangenen Herbst in einem offenen Brief an ihren Bundestagsabgeordneten Edgar Franke, um ihre Bedenken zu äußern. Sie sind empört darüber, dass die geplanten Reformen eine Verschlechterung der Arzneimittelversorgung für die Landbevölkerung bedeuten könnten. Die Apotheker sind besorgt über die mögliche staatliche Etablierung einer zweitklassigen Arzneimittelversorgung und kämpfen dagegen an.

Diezeitungsanzeige wird nicht nur in der gedruckten Ausgabe veröffentlicht, sondern auch als Flyer verteilt und in sozialen Medien geteilt, um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Apotheker betonen, dass ihre Protestaktionen in den letzten zwölf Monaten gezeigt haben, dass selbst niedrigschwelliger Protest Erfolg haben kann, wenn er genügend Aufmerksamkeit erzeugt.

Einer der Apotheker aus Homberg, Timo Henkel, erklärt: „Unsere Kunden kennen die Probleme im Apothekensystem und unterstützen unsere Protestaktionen. Wir müssen der Regierung zeigen, dass die geplante Reform negative Auswirkungen haben wird.“

Neben den direkten Protesten in Form von Anzeigen und Flyern fordern die Apotheker andere Kollegen auf, sich zusammenzuschließen und ebenfalls Anzeigen zu schalten, um die Öffentlichkeit zu informieren und Druck auf die Regierung auszuüben. Der Fokus der Anzeigen soll dabei auf den Auswirkungen der Reform für die Bevölkerung liegen, anstatt auf den Forderungen der Apotheker.

Was steht in der Anzeige?

Unter dem Titel „Starke Schmerzmittel gibt es in der Apotheke nur noch dienstags“ thematisiert die Anzeige verschiedene Punkte, darunter:

  • Lauterbach weicht Qualitätsstandards der Apotheken auf
  • Bestimmte Apotheken sollen künftig nur noch vier Stunden am Tag geöffnet sein
  • Rezepturen sind nicht für alle Apotheken vorgesehen
  • Geplante flächendeckende Apotheken ohne Apotheker
  • Mögliche Einschränkung der Abgabe starker Schmerzmittel auf dienstags
  • Gefährdung der akuten Palliativversorgung
  • Personalmangel aufgrund rückläufigen Nachwuchses
  • Zukünftige Beratung der Bevölkerung durch künstliche Intelligenz und Avatare anstelle von pharmazeutischem Personal
  • Schließung von Apotheken vor Ort, während der Versandhandel wächst
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Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 17
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 10
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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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