Grüne Sittiche, die sich von Wiesbaden aus im Rhein-Main-Gebiet verbreiten, werden zu einem zunehmenden Ärgernis für Landwirte und Stadtbevölkerung. Diese tropischen Papageien, darunter Halsband- und Alexandersittiche, sind seit den 1970er Jahren in der Stadt heimisch geworden. Trotz ihres heimlichen Wahrzeichens wird ihr lautes Kreischen, die Verschmutzung öffentlicher Plätze und ihre Schäden in der Landwirtschaft zunehmend problematisch.
Landwirt Ralf Schaab, der in Wiesbaden-Erbenheim einen Bauernhof betreibt, berichtet über wiederholte Ernteschäden durch die gefräßigen Sittiche. Das Problem erstreckt sich auch auf andere Bauernhöfe in der Umgebung. Die Vögel breiten sich weiter aus, auch im ländlichen Raum, was Ornithologen wie Oliver Weirich bestätigen. Die Vogelpopulation von 6.000 frei lebenden Sittichen in Hessen, mit Hauptfokus auf Wiesbaden, zeigt eine Tendenz zur Ausbreitung nach Rheingau, Rheinhessen und Frankfurt.
Die Forderung nach Maßnahmen gegen die Sittiche wird von Landwirten unterstützt. Ralf Schaab hofft auf systematische Erfassung der Schäden und Maßnahmen zur Populationseindämmung. Jedoch stehen die Sittiche unter Artenschutz, was Einschränkungen bei möglichen Bekämpfungsmaßnahmen bedeutet. Die Stadt Wiesbaden betont, dass sie im Einklang mit den Tieren Lösungen sucht, um Belästigungen gering zu halten, während Vogelschützer wie Oliver Weirich darum bitten, die exotischen Vögel nicht für ihre Anwesenheit zu verurteilen, sondern auch ihre faszinierenden Eigenschaften zu würdigen.
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