Groß-Gerau

Afrikanische Schweinepest breitet sich aus: Existenz der Landwirte gefährdet

Die Auswirkungen der Schweinepest auf die Landwirtschaft im Kreis Groß-Gerau

Drei Wochen nach dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein in der Nähe von Rüsselsheim breitet sich die Krankheit weiter aus und hat nun auch den Süden des Landkreises Groß-Gerau erreicht. Dies stellt die örtlichen Bauern vor große Herausforderungen und bedroht ihre Existenz.

Ein betroffener Landwirt in Biebesheim musste bereits neun seiner Schweine keulen lassen, nachdem der Erreger auch in seinem Stall festgestellt wurde. Die Schutz- und Überwachungszonen rund um den Betrieb erschweren nicht nur den Verkauf und die Schlachtung der Tiere, sondern auch die logistische Abwicklung in den Schlachthöfen. Einige Landwirte müssen ihre Tiere sogar bis nach Baden-Württemberg transportieren, um sie schlachten zu lassen, was mit erheblichem Mehraufwand verbunden ist.

Inzidenztracker

Die betroffenen Schweinehalter müssen strenge Hygieneregeln einhalten, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Selbst die landwirtschaftlichen Maschinen müssen regelmäßig desinfiziert werden. Die Angst vor einer flächendeckenden Keulung aller Tiere in den Höfen steht im Raum, was die Existenz einiger Mastbetriebe gefährden könnte.

Auswirkungen auf die Getreidebauern und Exporte

Neben den Schweinehaltern sind auch die Getreidebauern von den Folgen der Schweinepest betroffen. Jeder Acker, der abgeerntet werden soll, muss nun zuerst mit Drohnen überflogen werden, um sicherzustellen, dass keine infizierten Wildschweine in der Nähe sind. Futter­mittelproduzenten zögern den Kauf von Futtergerste aus betroffenen Gebieten hinaus, während einige Abnehmer versuchen, die Preise zu drücken. Die exportorientierten Landwirte sehen sich mit einem möglichen Exportstopp für Schweine und Getreide konfrontiert, der ihre Lagerkapazitäten übersteigen könnte.

Die EU-Kommission wird bis Mitte Juli darüber entscheiden, ob ein solcher Exportstopp verhängt werden soll und welche Gebiete davon betroffen wären. Dies könnte zu erheblichen finanziellen Verlusten für die Landwirte im Kreis Groß-Gerau führen, die sich bereits mit Ernteausfällen und logistischen Schwierigkeiten konfrontiert sehen.

Finanzielle Unterstützung und Entschädigungen

Die betroffenen Landwirte können jedoch auf Entschädigungszahlungen des Landkreises zählen, um ihre Verluste abzufedern. Landrat Thomas Will rechnet mit einem zweistelligen Millionenbetrag und hofft auf finanzielle Unterstützung seitens des Landes Hessen. Das hessische Landwirtschaftsministerium steht bereits im ständigen Kontakt mit dem Kreis, um Lösungen für die angespannte Lage zu finden.

Die Auswirkungen der Schweinepest auf die Landwirtschaft im Kreis Groß-Gerau sind vielfältig und bedrohen die Existenz vieler Bauern. Die Situation erfordert dringend Maßnahmen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und den Landwirten in dieser herausfordernden Zeit beizustehen.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"