Tankstellen-Diebstahl eskaliert: Mann bedroht Mitarbeiter mit Spritze vor Gericht

Ein trauriger Vorfall erschütterte die Gemüter in Gießen, als ein Mann bei einem Diebstahl in einer Tankstelle zu Gewalt griff. Die Tat ereignete sich vor einem Jahr an der Frankfurter Straße und führte zu einem Gerichtsverfahren am Landgericht Gießen.

Der 46-jährige Mann, der damals drogenabhängig war, entwendete eine Kappe und eine Brotdose im Wert von insgesamt 49,95 Euro aus einem Fanshop der Frankfurter Eintracht. Als er vom Auszubildenden der Tankstelle darauf angesprochen wurde, bedrohte er den jungen Mann mit einer Spritze, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.

Der Diebstahl entwickelte sich schnell zu einem schweren räuberischen Diebstahl aufgrund der Bedrohungslage mit der Spritze. Obwohl die gestohlenen Gegenstände nur einen geringen Wert hatten, war die Drohung ein entscheidender Faktor für das Urteil.

Während des Gerichtsverfahrens zeigte sich der Angeklagte geständig, betonte jedoch, er habe lediglich die Spritze gezeigt, um seine persönliche Situation zu verdeutlichen. Trotzdem lobte Richter Peter Neidel den Tankstellen-Azubi für sein besonnenes Verhalten während des Vorfalls.

Der Zeugenaussage des Auszubildenden zufolge, verfolgte er den Dieb nach dem Diebstahl mehrmals und konfrontierte ihn erfolglos. Als der Mann aggressiv wurde und die Spritze zückte, ließ der Azubi ihn gehen, um keine weitere Eskalation herbeizuführen.

Der Mann wurde aufgrund seiner Vorgeschichte als voll schuldfähig eingestuft, trotz seiner langjährigen Drogenabhängigkeit und gesundheitlichen Probleme. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten, unter Berücksichtigung des Suchtdrucks und der Umstände der Tat.

Der Vorfall erinnert die Gemeinde an die Bedeutung von Besonnenheit und Deeskalation in Konfliktsituationen, um Gewalt und Eskalation zu vermeiden. Möge dieser Vorfall dazu dienen, für mehr Achtsamkeit und Umsicht im Umgang mit Konflikten zu sensibilisieren.