Litauen Wahl: Nauseda führt in Stichwahl um Staatspräsident

In Litauen wird ein neuer Staatspräsident durch eine Stichwahl ermittelt. Gitanas Nauseda, der bereits Amtsinhaber ist, tritt als Favorit in dieser Wahl gegen die Regierungschefin Ingrida Simonyte an. Nauseda hatte die erste Wahlrunde ohne absolute Mehrheit gewonnen. Als Unterstützer der Ukraine im Konflikt mit Russland hat er sich einen Namen gemacht. Im Gegensatz dazu unterlag Simonyte bereits in einer vorherigen Wahl Nauseda. Auch in dieser Wahl wird Nauseda als klarer Favorit angesehen, obwohl er keiner bestimmten Partei angehört.

Der Wahlkampf in Litauen konzentrierte sich hauptsächlich auf den Ukraine-Konflikt und dessen potenzielle Auswirkungen auf die nationale Sicherheit. Das Staatsoberhaupt in Litauen hat im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland erweiterte Kompetenzen in der Außen- und Verteidigungspolitik. Die geographische Lage Litauens macht es besonders anfällig für potenzielle russische Angriffe, da es in unmittelbarer Nähe zu Kaliningrad und Belarus liegt. Diskussionen konzentrieren sich insbesondere auf den Suwalki-Korridor.

Angesichts der Sicherheitslage in Europa und der aggressiven Haltung Russlands plant die Bundesregierung, eine gefechtsbereite Brigade mit bis zu 5000 deutschen Soldaten dauerhaft in Litauen zu stationieren. Diese Maßnahme ist Teil einer Reaktion auf die veränderte geopolitische Situation und die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Aggression seitens Russlands. Damit wird Litauen für die Bundeswehr in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt des militärischen Engagements sein.