Katastrophentourismus in Bayern: Helfer kämpfen gegen Schaulustige an Donau-Dämmen

Die Situation entlang der Donau in Niederbayern verschärft sich zunehmend, da die Dämme mit gewaltigen Wassermassen konfrontiert werden. Besonders im Landkreis Kelheim zeigen die Dämme immer mehr Schwachstellen, durch die Wasser hindurchsickert. Hunderte von Helfern sind im Einsatz, um die Dämme zu stärken und die Bevölkerung zu schützen. Tausende von Sandsäcken wurden als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme verbaut. Die Dämme in den Gemeinden Neustadt an der Donau und Kelheim werden aufgrund der hohen Wasserstände und Wassermengen zunehmend instabiler und könnten bei weiterer Belastung brechen, was katastrophale Folgen hätte.

Als Reaktion darauf haben die Stadt Kelheim und die Gemeinde Neustadt an der Donau eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Betreten und Befahren der Deiche und anderer überflutungsgefährdeter Bereiche verbietet. Nur Einsatzkräfte der Gefahrenabwehr haben Zutritt zur Sperrzone. In der Nacht patrouillierte ein Sicherheitsdienst im Donaubereich und berichtete über sorglose Katastrophentouristen, die die Absperrungen missachteten. Die Versuche, die Menschen zum Verlassen der Gefahrenzone zu bewegen, gestalten sich schwierig.

Die Hochwasserlage in Bayern hat auch Auswirkungen auf den Zugverkehr, wobei mehrere Bahnstrecken in Bayern weiterhin ausgesetzt bleiben. Die Pegelstände entlang der Donau bleiben trotz leicht rückläufiger Tendenz im Bereich der höchsten Hochwassermeldestufe. Eine Entspannung der Lage wird erst in den kommenden Tagen erwartet. Schaulustige und Hochwasser-Touristen erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte, indem sie abgesperrte Gebiete betreten. Die Polizei musste mehrfach Platzverweise aussprechen, um den Touristen das Beobachten der Hochwassersituation aus nächster Nähe zu unterbinden. Trotz weiträumiger Absperrungen und Warnungen der Behörden lassen sich manche Personen nicht von der Gefahr abschrecken.