Die Premiere von „Eurotopia“ am Landestheater Schwaben wurde durch die bevorstehende Europawahl inspiriert. Drei junge Autoren von Universitäten in Berlin, Gießen und dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig haben Stücke über Europa verfasst, die von drei jungen Regisseurinnen des Landestheaters Schwaben inszeniert wurden. Die Vielfalt und Qualität der Inszenierungen lassen Rückschlüsse auf den zukünftigen Theaternachwuchs zu, womit die Sorge um die Theaterqualität unbegründet scheint.
Die Theaterstücke bieten vielseitige Perspektiven zum Thema „Europa“, die sowohl unterstützende als auch kritische Gedanken reflektieren. Abseits von offiziellem Wahlkampfmaterial zur Europawahl im Theaterfoyer, greifen die Stücke die menschlichen Aspekte des politischen Konstrukts Europa auf. Das erste Stück „Schaum“ thematisiert den Untergang einer Forscherin und stellt die Frage nach Europas Überlebensfähigkeit durch ein rein geschäftlich orientiertes Wirtschaftssystem.
Im Stück „Wir“ wird die Sprachverwirrung in Europa bis auf die zwischenmenschliche Kommunikationsebene heruntergebrochen und politische Kritik am Zustand Europas deutlich formuliert. Das abschließende Stück „Spiel mit dem Feuer“ behandelt auf humorvolle Weise die aufkommenden Probleme durch Nationalismus und Rassismus. Die Parodie auf alte Nazi-Bräuche illustriert kritisch die Gefahren dieser Ideologien.
Interessierten bietet sich noch die Möglichkeit, die dreieinhalbstündige Aufführung bis zum 16. Juni 2024 zu besuchen oder am 23. Juni 2024 am Gastspiel während des „Kultursommers“ in Günzburg teilzunehmen. Zusätzlich sind Gastspiele bei der Vaganten-Bühne in Berlin für den 26. und 27. Juni 2024 geplant. Karten für die Vorstellungen sind für 22,50 Euro im Online-Shop des Landestheaters erhältlich.