Handwerksbetriebe im Fokus: Kreishandwerksmeister beklagt Sorgen und kritisiert Bundesregierung

Die Handwerksbetriebe im Kreis Gießen sind mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Der wiedergewählte Kreishandwerksmeister Kay-Achim Becker aus Beuern schilderte bei der Obermeisterversammlung im Eventhaus24 in Reiskirchen die anhaltenden Sorgen. Becker wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt und wird nun die 21 Innungen mit insgesamt 1100 Mitgliedsbetrieben leiten. Kritik äußerte Becker an der Bundesregierung, insbesondere an nicht umgesetzten Maßnahmen zur Belebung des Handwerkssektors.

In seinem Bericht hob Becker die weitreichenden Auswirkungen der Rezession und des Stillstands im Bauhandwerk hervor. Kritikpunkte seitens der Handwerksbetriebe bezogen sich vor allem auf öffentliche Ausschreibungen, die oft bemängelt wurden. Durch gemeinsame Anstrengungen der Kreishandwerkerschaft und des Vorstands konnte ein Erfolg erzielt werden, der zu einer gewerkweisen Ausschreibung führte.

Bezüglich der dualen Ausbildung äußerte Becker Bedenken hinsichtlich eines geplanten Gesetzes, das eine alternative Struktur zur klassischen dualen Ausbildung schaffen könnte. Trotz Forderungen seitens des Handwerks wurde das Berufsbildungsvalidierungsgesetz von der Bundesregierung abgelehnt. Die Teilnahmemöglichkeiten an verschiedenen Projekten wie der Ausbildungsmesse »Chance« und dem »Azubi-Guides«-Programm wurden ebenfalls diskutiert.

Die Gespräche auf der Veranstaltung zeigten, dass das Interesse junger Menschen am Handwerk wieder zunimmt. Die Aufnahme der Kreishandwerkerschaft Limburg/Weilburg in den Verein Handwerk Mittelhessen wurde ebenfalls bekannt gegeben. Zu guter Letzt wurde Franz Ewert, der jahrelang über die Aktivitäten der Innungen und der Kreishandwerkerschaft berichtete, aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Handwerks-Berichterstatter verabschiedet.

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