Gießen, eine Stadt mit rund 95.000 Einwohnern, könnte bald zum Thema der Kreisfreiheit werden, nachdem die Stadträtin Gerda Weigel-Greilich in einem Scherz äußerte, Gießen sei „die nächstgrößere Stadt in Hessen, die noch kreisangehörig ist“. Diese Bemerkung fiel während einer Sitzung des Hessischen Städtetags, wo über die Bemühungen Hanau diskutiert wurde, ebenfalls kreisfrei zu werden. Obwohl Weigel-Greilich den Scherz als ernsthaft bezeichnete, gibt es bisher keine offizielle Initiative der Stadt, den Landkreis Gießen zu verlassen. Frühere Versuche, dieses Thema auf die politische Agenda zu setzen, stießen auf Widerstand im Stadtparlament, da die aktuellen Probleme als drängender erachtet werden.
Trotz der scherzhaften Bemerkung weist Weigel-Greilich darauf hin, dass Gießen in einer bedeutenden Position innerhalb der Region Mittelhessen ist und größere finanzielle Herausforderungen bewältigen muss, um die Aufgaben einer Großstadt zu meistern. Dies geschieht vor dem Hintergrund knapper werdender Mittel für Kommunen in Hessen, wie der Städtetag kürzlich mitteilte. Vor allem Bereiche wie die Ganztagsbetreuung und der öffentliche Nahverkehr sind betroffen, da die Kommunen sich auf Budgetkürzungen einstellen müssen. Der Städtetagspräsident betont, dass sowohl Investitionen als auch Betriebskosten nicht ausreichend vom Land erstattet werden. Mehr Details zu diesem Thema sind in einem Artikel von www.giessener-allgemeine.de zu finden.