Die EUPeace Winter School, die Ende Januar 2025 auf Schloss Rauischholzhausen stattfand, versammelte über 80 Teilnehmende von neun Partneruniversitäten der EUPeace-Allianz. Diese Initiative zielt darauf ab, friedliche und gerechte Bildung zu fördern. Das Thema der Veranstaltung lautete „Teaching from/for/towards an EUPeace Perspective“, und die Organisatoren, Justus-Liebig-Universität Gießen und Philipps-Universität Marburg, setzten dabei einen klaren Fokus auf die inklusive Bildung.

Im Rahmen der Winter School wurden zahlreiche Workshops angeboten, die sich mit interkultureller Bildung, sozialer Gerechtigkeit, der Vermittlung von Fremdsprachen sowie Inklusion durch Storytelling befassten. Die Zielgruppe umfasste Lehramtsstudierende aller Fächer und Schulformen. Ein weiteres wichtiges Element war ein dreitägiges Treffen zum Thema Auslandspraktika, bei dem die Teilnehmenden organisatorische, finanzielle und inhaltliche Aspekte der Praktika diskutierten. Diese Gespräche sind Teil einer größeren Initiative, die durch die Europäische Union kofinanziert wird.

Initiative „School for All“

Die EUPeace-Allianz setzt sich nicht nur für Bildung im Allgemeinen ein, sondern verfolgt auch die Initiative „School for All“. Dieses Programm wurde ins Leben gerufen, um Frieden, Gerechtigkeit und Inklusivität angesichts der wachsenden Diversität in europäischen Klassenzimmern zu fördern. Eine Herausforderung, die dabei stets im Fokus steht, ist die unzureichende Lehrerbildung sowie gesellschaftliche Vorurteile und infrastrukturelle Einschränkungen, wie sie in der Initiative festgestellt werden.

Ein zentraler Punkt der Initiative ist die Verbesserung der Lehrerkompetenzen in inklusiver Pädagogik. Dies geschieht durch Curriculum-Entwicklung, Lehrertraining und politische Advocacy. Innovative Ansätze wie universelles Design für Lernen (UDL) und Design Thinking spielen eine entscheidende Rolle, um die Bildung an die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Globale Bildungsperspektiven und UNESCO-Empfehlung

Die Bedeutung der EUPeace Winter School und der damit verbundenen Initiativen spiegelt sich auch in den globalen Entwicklungen der Bildungslandschaft wider. Die UNESCO hat kürzlich eine neue Weltbildungsempfehlung verabschiedet, die einen Fahrplan für Bildung im 21. Jahrhundert darstellt. Diese Empfehlung formuliert Leitlinien für die Ausgestaltung von Bildungssystemen und -inhalten weltweit und betont die Rolle der Bildung in der Förderung von Frieden, Menschenrechten und nachhaltiger Entwicklung.

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, bezeichnete diese Entscheidung als richtungsweisend. Die Empfehlungen beinhalten unter anderem, dass Bildung über die reine Wissensvermittlung hinausgehen sollte und auch Perspektiven, Haltungen und Werte fördern muss. Medienkompetenz und kritisches Denken sind im digitalen Zeitalter essenziell und sollen ebenso im Lehrplan verankert werden.

Die Verbindung zwischen der EUPeace Winter School und den globalen Bildungszielen verdeutlicht, wie wichtig es ist, Bildung als einen lebenslangen Prozess zu betrachten, der Empathie, Toleranz und Respekt fördert. Die EUPeace-Initiativen tragen dazu bei, die Herausforderungen im Bildungsbereich zu adressieren und inklusive, gerechte Bildungsangebote zu gestalten.