Erster Prozess nach Ausschreitungen beim Eritrea-Festival in Gießen: Angeklagter eritreischer Staatsbürger vor Gericht

Prozess nach Gewalt rund um Eritrea-Festival: Folgen für die Gemeinde

Die gewaltsamen Ausschreitungen rund um das umstrittene Eritrea-Festival in Gießen im vergangenen Juli haben nicht nur die Polizisten verletzt, sondern auch die Gemeinde stark beeinflusst. Nun, knapp ein Jahr später, steht ein 24-jähriger Mann wegen schweren Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Gruppe, der der Angeklagte angehörte, bewaffnet mit Steinen, Flaschen und Stöcken auf die Polizeibeamten losging. Die Attacken führten zu Verletzungen bei mehreren Beamten, die mit Hämatomen und Platzwunden davon kamen. Der Angeklagte, ein eritreischer Staatsangehöriger, befand sich zum Zeitpunkt der Tat in Untersuchungshaft und war zuletzt in der Schweiz gemeldet.

Die Eskalation am Festivalgelände führte zu insgesamt 26 verletzten Polizistinnen und Polizisten sowie 650 Ermittlungsverfahren. Von diesen wurden bisher etwa 50 Anklagen und Strafbefehle erstellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen erklärte, dass die Verfahren eine immense Herausforderung darstellen, da zusätzliches Personal für die Bewältigung der Belastung fehlt. Einige Verfahren sind noch offen, einige wurden eingestellt, während andere mit Haftbefehlen versehen wurden.

Die Auswirkungen dieser Gewaltakte gehen über die physischen Verletzungen der Polizeibeamten hinaus und beeinträchtigen die Gemeinde als Ganzes. Der Prozess gegen den 24-jährigen Angeklagten wird zeigen, wie die Justiz mit solchen Zwischenfällen umgeht und welchen Einfluss sie auf die betroffenen Gemeinden haben.