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Erinnerung in Gießen: Stolperstein für Jenny Speier – Nachkommen aus drei Kontinenten reisen an

Zum Gedenken an die von den Nazis ermordete Jenny Speier versammelten sich Familienmitglieder aus drei Kontinenten in Gießen, um einen Stolperstein zu verlegen. Unter den Anwesenden waren zwei Enkel und eine Urenkelin der Verstorbenen, die eigens aus Südafrika, Australien und den USA angereist waren. Martin Eric Speier, einer der Enkel, sprach über seine Großmutter, die er nie persönlich kennengelernt hatte, aber als warmherzig und fürsorglich beschrieb. Der Stolperstein wurde symbolisch vor dem Haus in der Neustadt 7 platziert, in dem Jenny Speier lebte und ihr Geschäft betrieb. Ein Mitarbeiter des Tiefbauamtes betonierte den Stein ein und legte eine weiße Rose daneben.

Die Erinnerung an Jenny Speier und andere jüdische Opfer des Holocausts wurde als wichtiger Akt der Wachsamkeit gegenüber Diskriminierung und Hass hervorgehoben. Martin Eric Speier betonte, dass der Holocaust mit Worten begonnen habe und rief dazu auf, jeglicher Form von Ausgrenzung und Vorurteilen entgegenzutreten. Die Familienangehörigen, darunter auch Speiers Cousin und seine Tochter, waren tief berührt von der Zeremonie und der Wichtigkeit, das Gedenken an die Opfer lebendig zu halten.

Die tragische Lebensgeschichte von Jenny Speier spiegelt das Schicksal vieler jüdischer Menschen während des Nationalsozialismus wider. Als betriebstüchtige Inhaberin eines Kolonialwarengeschäfts am Landgraf-Philipp-Platz konnte sie zunächst trotz der Machtergreifung der Nazis weiterarbeiten. Doch die politischen Veränderungen zwangen sie, mehrmals umzuziehen, bis sie schließlich deportiert und ermordet wurde. Der Stolperstein für Jenny Speier ist ein Teil des Projekts, in Gießen und seinen Stadtteilen an die jüdischen Opfer des NS-Regimes zu erinnern, sowie an das Leid und die Verfolgung, die sie erfahren mussten.

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