Gießen

Die ungelöste Vergangenheit: Koloniales Erbe und die Suche nach Identität

Unerforschte Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte

Ein neuer Dokumentarfilm mit dem Titel „Das leere Grab“ beleuchtet ein düsteres Kapitel der deutschen Kolonialvergangenheit, das bisher kaum aufgearbeitet wurde. In vielen deutschen Museen lagern immer noch Zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen afrikanischen Kolonien, die einst ohne Rücksicht auf die betroffenen Familien zu angeblichen Forschungszwecken nach Deutschland gebracht wurden.

Familien suchen verzweifelt nach ihren Vorfahren

Der Dokumentarfilm begleitet in Tansania zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach den sterblichen Überresten ihrer Vorfahren. Bürokratische Hürden und unzureichende Dokumentationslagen behindern die Bemühungen von John Mbano und seinem Urgroßvater sowie von Felix und Ernest Kaaya, die sich um die Rückführung der Gebeine eines Vorfahren bemühen, die sich in einem Museum in New York befinden. Die emotional berührende Suche nach den Überresten ihrer Verwandten wurde von der breiten Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen.

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Ein sensibler Umgang mit menschlichen Überresten

Das Oberhessische Museum in Gießen beherbergt eine ethnologische Sammlung, die auch menschliche Überreste enthält. Die Dokumentationslage über die Herkunft dieser Objekte ist jedoch äußerst mangelhaft, was die Zuordnung erschwert. Die Leiterin des Museums betont den neuen Ansatz, der eine umfassende Provenienzforschung vorsieht und eine respektvolle Handhabung menschlicher Überreste sicherstellen soll. Der Bereich des Museums, der früher Mumien ausstellte, wurde aufgrund ethischer Bedenken geschlossen.

Zukünftige Entwicklungen im Museum

Das Oberhessische Museum arbeitet an der Neugestaltung seines Konzepts und beabsichtigt, der Kolonialzeit in der zukünftigen Dauerausstellung einen angemessenen Platz einzuräumen. Die umfassende Katalogisierung der Museumsbestände wird jedoch noch Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Trotz dessen bleiben kritische Überlegungen zu den Ausstellungsstücken in einem kolonialen Kontext bestehen, während das Bewusstsein für die Problematik wächst.

Abschluss des Films im Kino Traumstern

Der bewegende Dokumentarfilm „Das leere Grab“ ist noch bis kommenden Mittwoch im Kino Traumstern zu sehen, wo auch ein ergreifendes Filmgespräch mit Experten des Museums stattfand, um das Bewusstsein für die historische Thematik weiter zu schärfen.

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