Gießen

Dialoge für den Frieden: Nahostkonflikt im Fokus der JLU-Philosophikum

Ein Beitrag zur Verbesserung der Debattenkultur an der JLU Gießen

Die Diskussion über den Nahostkonflikt hat nicht nur geopolitische Auswirkungen, sondern beeinflusst auch den Alltag vieler Studierender an der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen. Die Publizisten Saba-Nur Cheema und Meron Mendel haben kürzlich im Philosophikum der JLU einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Debattenkultur geleistet.

Die Referenten kamen im Rahmen des »Dies Academicus« der Institute für Islamische, Evangelische und Katholische Theologie zusammen, um über die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine konstruktivere Diskussion über den Nahostkonflikt zu sprechen. Dekan Ansgar Kreutzer betonte zu Beginn, dass die Universität als Ort des Friedens, Dialogs und der Verständigung erhalten bleiben soll.

Die Herausforderungen des Diskurses

Cheema und Mendel machten deutlich, dass die aktuelle Debattenkultur von extremen Polarisierungen und einem Mangel an Differenzierung geprägt ist. Statt einander zuzuhören und verschiedene Perspektiven zu verstehen, neigen die Diskussionsteilnehmer dazu, das jeweils andere Narrativ als Feindbild zu betrachten.

Dies führt zu einer stark vereinfachten und emotional aufgeladenen Diskussion, die letztendlich niemandem dient und die tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Konflikt verhindert. Cheema und Mendel riefen daher dazu auf, aus den sicheren „Safe-Spaces“ herauszutreten und sich auch mit unangenehmen Meinungen auseinanderzusetzen.

Wege zu einer konstruktiveren Debatte

Um die Debattenkultur zu verbessern, sind nach Cheema und Mendel eine andere Sprache, mehr Wissen und vor allem eine Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen erforderlich. Statt sich auf Opferwettbewerbe zu fokussieren, sollten die Diskussionsteilnehmer nach einer gemeinsamen Friedenslösung streben, die die Existenz des anderen anerkennt.

Die Publizisten betonten, dass es keine einfachen Lösungen für den Nahostkonflikt gibt, aber dass eine pro-israelische oder pro-palästinensische Lösung letztendlich darin besteht, dass es allen Menschen in der Region gut geht.

Eine zivilisierte Debatte

Die Diskussion im Philosophikum der JLU war geprägt von Respekt und Offenheit. Studierende und Besucher lobten die Referenten und Organisatoren für die zivilisierte Atmosphäre und betonten die Bedeutung eines konstruktiven Dialogs. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Heute bin ich stolz auf meine Universität.“

Der Abend endete mit einer Frage über den interreligiösen Dialog an Schulen, die symbolisch für die aufgeschlossene und diplomatische Atmosphäre des Gesprächs war. Dieser Abend an der JLU Gießen hat gezeigt, dass eine verbesserte Debattenkultur möglich ist und dass der Respekt vor unterschiedlichen Meinungen zu einem konstruktiven Austausch führen kann.

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