24-jähriger wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung vor Gericht in Gießen

Gerichtsverfahren wegen Gewaltausschreitungen beim Eritrea-Festival in Gießen

Am gestrigen Tag begann vor dem Amtsgericht Gießen der Prozess gegen einen 24-jährigen Mann, der in Verbindung mit den gewaltsamen Vorfällen rund um das umstrittene Eritrea-Festival steht. Dies markiert den ersten Prozess nach den besagten Ausschreitungen, bei denen mehrere Polizisten Verletzungen erlitten.

Dem Angeklagten wird schwerer Landfriedensbruch, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Laut Anklage war er Teil einer Gruppe von ca. 100 Personen, die mit Steinen, Flaschen und Stöcken bewaffnet waren und gewaltsame Attacken gegen Polizisten verübten, wobei mehrere Beamte Verletzungen davontrugen.

Die Verteidigung des 24-jährigen Beschuldigten betont, dass sein Handeln darauf abzielte, auf das Festival und dessen politische Nähe aufmerksam zu machen, anstatt Schaden anzurichten. Der Angeklagte sei einem Aufruf zum Protest gefolgt, um mit Festivalteilnehmern zu diskutieren und sie möglicherweise vom Besuch abzuhalten. Als die Polizeifahrzeuge den Zugang versperrten, habe er diese überklettert, um wieder abzuziehen.

Während des Gerichtsverfahrens wurden Beweisvideos gezeigt, die den Beschuldigten inmitten der aufgebrachten Menschenmenge zeigen, wie sie Gegenstände auf die Polizei werfen. Die Staatsanwaltschaft betonte die aktive Rolle des Angeklagten während der Vorfälle und sein Zeichen der Solidarisierung mit der gewaltbereiten Gruppe.

Die Verteidigung des Angeklagten argumentiert hingegen, dass die verletzten Polizisten aus einer anderen Stadt stammten und dass ihr Mandant aus der Situation habe fliehen wollen, was ihm jedoch aufgrund der Polizeikesselung nicht möglich war. Der Beschuldigte war zuvor nie an Demonstrationen beteiligt und wurde sichtlich von den Geschehnissen in Haft erschüttert.