Ungewöhnliche Atmosphäre vor Gericht: Einbrecher-Quartett gesteht 18 Fälle in Fulda

Vor dem Landgericht in Fulda sorgt derzeit ein Einbrecher-Quartett für eine ungewöhnliche Atmosphäre. Die vier Angeklagten, alle im Alter zwischen 19 und 22 Jahren, haben zu Prozessbeginn umfangreiche Geständnisse abgelegt. Die Anklage umfasst insgesamt 18 Fälle von Einbruchdiebstahl, bei denen hauptsächlich Schulen sowie verschiedene öffentliche Einrichtungen in Fulda und Großenlüder betroffen waren. Die Beute war oft gering, jedoch entstand erheblicher Sachschaden.

Am ersten Verhandlungstag standen Zeugenvernehmungen auf dem Programm. Ein langjähriger Bekannter der Angeklagten, der bei einigen Einbrüchen dabei gewesen sein soll, zeigte jedoch erhebliche Gedächtnislücken. Trotz früherer Verurteilung konnte er sich nicht mehr an Details erinnern. Diese Aussagen sorgten sowohl bei Richter Joachim Becker als auch den Angeklagten für überraschte Reaktionen.

Ein weiterer ungewöhnlicher Auftritt vor Gericht erfolgte durch einen 44-jährigen Frührentner, der angab, gelegentlich Zeit mit der Gruppe verbracht zu haben. Es stellte sich heraus, dass die Angeklagten ihn nachts besuchten, um gestohlene Gegenstände in seinem Keller zu lagern. Trotz merkwürdiger Vorkommnisse gab der Rentner an, nicht besonders auf seinen Keller zu achten.

Die Stimmung auf der Anklagebank war größtenteils heiter, mit den Angeklagten, die sich gegenseitig Fragen stellten und Fotos der Tatorte kommentierten. Bei der Verhandlung zeigten sie sich auskunftsfreudig, auch wenn der Richter mehrmals betonte, die Ernsthaftigkeit der Lage nicht zu vernachlässigen. Ein angeklagter Jugendlicher erklärte sogar, wie bei einem Einbruchversuch ein Brand entstand und welche Ängste sie dabei hatten.

Die Verhandlung wird am Mittwoch um 9 Uhr fortgesetzt, um weitere Zeugenaussagen und Beweise zu prüfen. Der Prozess vor dem Landgericht Fulda bleibt weiterhin ein interessanter und ungewöhnlicher Fall von Einbruchdiebstählen in der Region.