Vorfall | Sonstiges |
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Uhrzeit | 19:43 |
Ort | Fulda |
Denise Finke, eine Hebamme mit großer Leidenschaft, schließt zum Ende Dezember 2024 die Türen ihrer Praxis „Hand aufs Herz“ in Fulda. Nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit ist dies ein einschneidender Schritt, denn sie stellt die letzte Hebamme dar, die im Kreis Fulda Hausgeburten angeboten hat. Die Schließung ist nicht nur ein persönlicher Wendepunkt für Finke, sondern auch ein Zeichen für den bundesweiten Mangel an Hebammen, wie sie selbst betont. Ihre Entscheidung folgt den Herausforderungen der Pandemie und der wirtschaftlichen Realität, die es ihr nicht ermöglicht, ihre Praxis alleine weiterzuführen. Die Rückkehr ins Heimatland war ein Traum, doch die Realität ließ sich nur schwer verwirklichen, insbesondere nach dem Rückzug ihrer Geschäftspartnerin.
Ein Versorgungslücke in Fulda
Finke äußert den Wunsch nach einer Reform des Hebammenberufs, um die Betreuungssituation für Frauen während und nach der Geburt zu verbessern. „Jede Frau verdient eine 1-zu-1-Betreuung durch ihre vertraute Geburtshelferin“, erklärt sie, da dies ihrer Meinung nach die Sicherheit und das Vertrauen in den Geburtsprozess stärken würde. Trotz der Anstrengungen, ein Team aus Hebammen und anderen Fachkräften aufzubauen, war der bürokratische und finanzielle Druck erdrückend. Das große Konzept, das auch eine Doula und eine Yoga-Lehrerin einbezog, konnte sich nicht halten. „Die Arbeit ist wunderschön, aber die finanziellen Belastungen sind enorm“, so Finke weiter, die die Situation bei den Hebammen im Landkreis als alarmierend beschreibt.
Doch Denise Finke blickt nicht zurück, sondern denkt an die Zukunft. Nach ihrer Abreise plant sie, nach Berlin zu ziehen, um dort eine neue Richtung für ihre Karriere zu finden. Auch wenn die Türen ihrer Fuldaer Praxis schließen, hebt sie hervor, dass sie jetzt die Möglichkeit hat, sich neu zu orientieren. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Vielleicht komme ich eines Tages zurück“, versichert sie. Während ihre Praxis nun Geschichte ist, bleibt ihr Vermächtnis im Bewusstsein der Schwangeren und jungen Familien in Fulda, die sie während ihrer Zeit in der Region begleitet hat. Diese Schließung deutet auf die bestehenden systemischen Probleme hin, die viele Geburtshelfer in Deutschland betreffen, und lässt die Frage aufkommen, wie die Versorgungssituation in Zukunft verbessert werden kann.
Finke war einst von dem Wunsch getrieben, sich selbstständig zu machen, unterstützt durch ein Förderprogramm des Landkreises Fulda. Diese Initiative sollte Hebammen bei der Eröffnung ihrer eigenen Praxen helfen, um die Herausforderungen in der Region zu bewältigen. Als sie sich 2021 niederließ, war sie voller Hoffnung für die Zukunft und trug dazu bei, die professionelle Betreuung von Müttern und Babys in Fulda zu stärken, wie Osthessen News berichtete. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich bald neue Hebammen finden, die die durch ihre Abwesenheit entstandene Lücke füllen.
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