Vorfall | Sonstiges |
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Uhrzeit | 18:19 |
Ort | Fulda, Fulda-Harmerz, Nonnenrod |
Ursache | Weltkriegsbombe |
In Fulda wurde die Stadt vor einer potenziellen Katastrophe bewahrt, als ein Baggerfahrer während seiner Arbeiten auf eine amerikanische Weltkriegsbombe stieß. Dies geschah am Gallasiniring, wo die Bauarbeiten im Gange waren. Die Situation hätte leicht in Chaos umschlagen können, doch der Baggerfahrer und sein Team blieben erstaunlich ruhig und besonnen. Laut einem Bericht der Fuldaer Zeitung waren die Mitarbeiter der Baufirma Ulrich, die im Auftrag der Stadt tätig sind, sehr professionell und reagierten schnell, als sie auf die Bombe stießen.
Die Bombe, eine 250-Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe, war senkrecht im Boden vergraben und hatte zwei Zünder, die normalerweise beim Aufprall detonieren sollten. Glücklicherweise war dies nicht geschehen, was die Situation weniger dramatisch machte. Der Bauleiter Matthias Erb, der nicht vor Ort war, wurde sofort informiert und setzte umgehend den Prozess in Gang, indem er die Polizei alarmierte. In der Folge mussten rund 1500 Anwohner evakuiert werden, um die Sicherheit während der Entschärfung zu gewährleisten.
Professionelle Reaktion auf die Gefahr
Die Mitarbeiter des Bauunternehmens hatten zunächst eine alte Wasserleitung entdeckt, bevor sie auf das unbekannte Hindernis stießen. Ihr geschultes Auge und die Erfahrung führten dazu, dass sie schnell einen Verdacht hegten und den Nahbereich absperrten. „Wir haben alle in der Nähe befindlichen Personen gewarnt und einen kleinen Absperrbereich eingerichtet“, berichtete Erb. Diese besonnene Reaktion war entscheidend, um eine mögliche Explosion zu verhindern.
Die Entschärfung der Bombe war jedoch nicht einfach. Die Sprengstoffexperten mussten zunächst den Heckzünder identifizieren und entschärfen, bevor sie sich dem Kopfzünder widmen konnten. Diese Vorgehensweise war notwendig, da der Zustand des Kopfzünders unklar war. „Dafür ging alles viel zu schnell“, erklärte Erb, als er auf die Sorgen der Anwohner einging. Die gesamte Operation verlief professionell und gut koordiniert, was das Regierungspräsidium Darmstadt bestätigte.
Ein sicherer Transport zur Sprengung
Die Entscheidung, die Bombe nicht vor Ort zu sprengen, wurde getroffen, um die umliegenden Wohngebäude und das nahegelegene Klinikum zu schützen. Der Kampfmittelräumdienst, unter der Leitung von Alexander Majunke, transportierte die Bombe mit einem speziellen Lkw in Schrittgeschwindigkeit zu einem sicheren Ort in der Nähe von Nonnenrod bei Harmerz. Die Polizei sperrte während des Transports alle Straßen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die kontrollierte Sprengung fand schließlich auf einem Wiesen-Grundstück statt, wo zuvor ein fünf Meter tiefes Loch gegraben wurde. Um 20 Uhr detonierte die Bombe, und die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften und der Kommune wurde als hervorragend bewertet. „Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert“, resümierte Sprengmeister Majunke nach dem erfolgreichen Abschluss der Operation.
Der Kampfmittelräumdienst Hessen ist für die Entschärfung und den sicheren Abtransport von Kampfmitteln zuständig und wird jährlich zu rund 500 Einsätzen gerufen. Im Durchschnitt müssen 35 Bomben pro Jahr entschärft oder gesprengt werden. Diese Vorfälle sind nicht nur gefährlich, sondern auch von großer Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung, wie die Ereignisse in Fulda eindrücklich zeigen.