Trockene und juckende Augen sind ein häufiges Problem, insbesondere unter Kontaktlinsenträgern. Professor Gerd Geerling, Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, berichtet, dass etwa 20% der Menschen, die einen Augenarzt aufsuchen, von trockenen Augen betroffen sind. Dies kann sowohl durch eine unzureichende Produktion der Tränenflüssigkeit als auch durch ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung des Tränenfilms bedingt sein. Insbesondere produziert ein erheblicher Anteil, etwa 80% der Betroffenen, zu wenig Lipide, was zu schnellem Verdunsten des Tränenfilms führt.
Die Symptome von trockenen Augen sind vielfältig und können von geröteten, brennenden und juckenden Augen bis zu einem Gefühl eines Fremdkörpers im Auge reichen. Bei anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, einen Augenarzt zu konsultieren. Laut den Experten des Augenzentrum Frankfurt führen die Symptome oft zu chronischen Hornhautentzündungen, wenn sie nicht ernst genommen werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für trockene Augen sind unterschiedlich. Verminderte Tränenproduktion und starke Verdunstung sind häufige Faktoren. Eine Veränderung der Tränenflüssigkeit kann auch durch Umwelteinflüsse wie trockene Raumluft, Ozon und Feinstaub verstärkt werden. Besonders ältere Menschen und Frauen in den Wechseljahren sind häufig betroffen. Zudem können Erkrankungen wie Diabetes oder rheumatische Beschwerden das Risiko erhöhen. Verschiedene Medikamente, darunter Antidepressiva und Beta-Blocker, können ebenfalls als Auslöser fungieren, wie die AOK berichtet.
Ein weiterer Risikofaktor ist die verlängerte Bildschirmarbeit, die das Blinzeln reduziert und dadurch zur Austrocknung der Augen führen kann. Experten raten daher, regelmäßig Pausen einzulegen und bewusst zu blinzeln. Bei Menschen, die Kontaktlinsen tragen, ist es entscheidend, diese regelmäßig zu wechseln und befeuchtende Augentropfen zu verwenden, um das Tragegefühl zu verbessern.
Behandlungsmöglichkeiten
Um trockene Augen zu behandeln, ist der Einsatz von Tränenersatzmitteln oder „künstlichen Tränen“ eine gängige Methode. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt sind unerlässlich, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen und langfristige Augenschäden zu vermeiden. In schwerwiegenden Fällen können auch Punktum-Plugs eingesetzt werden, um die Tränenflüssigkeit im Augenbereich zu halten.
Neben der medizinischen Behandlung sind präventive Maßnahmen wichtig. Dazu zählt eine ausreichende Belüftung und Befeuchtung der Raumluft sowie das Vermeiden von verrauchten Räumen und Zugluft. Augenärzte empfehlen außerdem, auf die Verwendung von Kosmetikprodukten zu achten und die Lidränder regelmäßig zu reinigen, um die Augengesundheit zu fördern.
Insgesamt ist das Sicca-Syndrom, das die Benetzung der Augenoberfläche beeinträchtigt, ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem, das durch geeignete Maßnahmen und eine rechtzeitige ärztliche Betreuung erfolgreich behandelt werden kann. Das Verständnis der Symptome und Ursachen ist der erste Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.