Hessen

Experten raten: Was tun gegen die Waschbären-Plage in Hessen?

In den hessischen Wäldern breitet sich eine unkontrollierbare Plage aus – die Waschbären. Die Ursprünge dieser wilden Vierbeiner lassen sich bis ins Jahr 1934 zurückverfolgen, als vier Waschbären in der Nähe des Edersees ausgewildert wurden. Ursprünglich als Bereicherung der Natur gedacht, stellte sich diese Aktion als fatal heraus, da die Tiere aus Nordamerika stammten und hierzulande keine natürlichen Feinde hatten. Durch einen bürokratischen Fehler wurden sie ohne Genehmigung freigelassen, was zu unerwünschten Folgen führte.

Die Population der Waschbären in Hessen wuchs ungehindert an, sodass sie 1954 zum jagdbaren Wild erklärt wurden. Die Gründe dafür lagen in den zunehmenden Schäden, die sie in Gärten und an landwirtschaftlichen Ernten verursachten. Während rund 200.000 Waschbären bundesweit zwischen 2022 und 2023 getötet wurden, blieb die Population dennoch stabil. Diese Tiere, die auch als „Nazi-Waschbären“ bezeichnet werden, sind eine bedrohliche Präsenz für die heimische Tierwelt.

Daniel Wom Webdesign

Experten schätzen, dass in Hessen allein eine sechsstellige Anzahl von Waschbären lebt, während deutschlandweit etwa zwei Millionen vorhanden sind. Die Ähnlichkeit des Lebensraums mit dem in Nordamerika sowie das reichhaltige Nahrungsangebot aus Abfällen begünstigen ihr Wachstum. Trotz der Herausforderungen, die sie für die heimische Fauna darstellen, sind die Waschbären mittlerweile ein fester Bestandteil der deutschen Tierwelt.

In Anbetracht dessen, dass die Waschbären seit 2016 auf der Unionsliste der invasiven Arten der EU stehen, ist es offensichtlich, dass die Kontrolle dieser Tiere schwierig ist. Auch intensives Jagen hat nicht zu einer wesentlichen Reduzierung ihrer Population geführt. Daher konzentrieren sich Experten nun darauf, die Lebensräume zu schützen, um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Bekämpfung dieser Plage bleibt somit eine anhaltende und herausfordernde Aufgabe für Naturschützer und Behörden in Hessen.

Hessen News Telegram-Kanal

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"