Ort | Groß-Umstadt |
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Ein herber Rückschlag für die medizinische Versorgung in Groß-Umstadt: Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Gynäkologie an der Kreisklinik wird zum 31. Dezember geschlossen. Diese Entscheidung wurde in einer Sitzung der Betriebskommission am 18. Oktober bekannt gegeben. Die Geschäftsführerin Pelin Meyer erklärte, dass trotz intensiver Bemühungen die notwendige Infrastruktur nicht aufrechterhalten werden konnte. Die Schließung folgt auf die ähnliche Situation im Jahr 2023, als die Fachpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Höchst im Odenwaldkreis schließen musste, weil es an qualifiziertem Personal mangelte, wie rheinmainverlag.de berichtete.
Derzeit sind nur 0,5 der 1,5 Arztsitze im MVZ besetzt, was die Situation zusätzlich verschärft. Meyer betonte, dass die Praxis nur dank eines Arztes, der bereits im Ruhestand ist, weiterhin betrieben werden konnte. Eine dauerhafte Lösung sei jedoch nicht in Sicht, da die Suche nach einem Nachfolger erfolglos blieb. „Wir haben die Gynäkologie viele Jahre trotz wirtschaftlich schwieriger Lage aufrechterhalten, jetzt müssen wir einen Schlussstrich ziehen“, so Meyer. Die Patientenzahlen seien nicht das Problem, sondern der Mangel an verfügbaren Gynäkologen, was zu einem „leergefegten Markt“ geführt hat.
Die Auswirkungen der Schließung
Die Schließung des MVZ wird nicht nur die Patientenversorgung in der Region beeinträchtigen, sondern auch die fünf medizinischen Fachangestellten, die dort beschäftigt sind. Diese erhalten die Möglichkeit, in anderen Bereichen der Kreisklinik oder in anderen MVZ weiterzuarbeiten. Meyer äußerte Bedauern über die Entscheidung, die jedoch als notwendig erachtet wurde, um die Qualität der Patientenversorgung langfristig zu sichern.
Landrat Klaus Peter Schellhaas kommentierte die Situation mit den Worten: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Er räumte ein, dass die Schließung eine Lücke in der Versorgungslandschaft hinterlässt, die man eigentlich vermeiden wollte. Die Gründe für das Scheitern der Bemühungen zur Aufrechterhaltung des MVZ liegen in Faktoren, die außerhalb des Einflussbereichs der Kreiskliniken liegen.
Wichtige Informationen für Patienten
Bis zum 31. Dezember haben Patienten die Möglichkeit, ihre Unterlagen während der Öffnungszeiten des MVZ abzuholen. Diese sind montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr sowie mittwochs von 8 bis 12 Uhr zugänglich. Ab 2025 können Patienten ihre Unterlagen per E-Mail an kontakt@mvz-dadi.de anfordern, die dann im MVZ für Chirurgie und Orthopädie im dritten Stock des gleichen Gebäudes bereitgestellt werden.
Die Schließung des MVZ für Gynäkologie ist ein weiterer Beweis für die Herausforderungen, mit denen das Gesundheitssystem konfrontiert ist. Wie kreiskliniken-darmstadt-dieburg.de%20f%C3%BCr,%E2%80%9C%2C%20sagt%20Gesch%C3%A4ftsf%C3%BChrerin%20Pelin%20Meyer.) berichtet, bleibt abzuwarten, wie die Region auf diesen Verlust reagieren wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die gynäkologische Versorgung in der Zukunft sicherzustellen.
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