Bäckerei-Azubis im Landkreis Bergstraße erleben eine positive Veränderung in Bezug auf ihre Ausbildungsvergütung. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat darauf hingewiesen, dass die Auszubildenden nun mehr Geld im Portemonnaie haben. Mit einem Mindestverdienst von 860 Euro im Monat zu Beginn der Ausbildung steigt dieser Betrag in den folgenden Jahren weiter an. Im zweiten Ausbildungsjahr erhalten die Azubis 190 Euro extra und im dritten Jahr sogar 1.085 Euro, was insgesamt eine Erhöhung von rund einem Viertel bedeutet.
Zusätzlich wird bis zum Jahresende eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat gewährt. Die NGG hat alle Bäckerei-Azubis im Kreis Bergstraße dazu aufgerufen, ihre Ausbildungsvergütung zu überprüfen und gegebenenfalls fehlende Zahlungen zu reklamieren. Die verbesserte Bezahlung für Bäckerei-Nachwuchs resultierte aus langwierigen Verhandlungen am Tariftisch, wobei die NGG darauf beharrte, dass der Tarifabschluss für alle Betriebe gleichermaßen gilt.
Trotz der gestiegenen Attraktivität der Bäcker-Ausbildung ist die Anzahl der Auszubildenden in den Bäckereien im Kreis Bergstraße deutlich zurückgegangen. Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit gibt es derzeit lediglich 27 Auszubildende, im Gegensatz zu 67 vor zehn Jahren. Dieser „Azubi-Schwund“ von etwa 60 Prozent stellt ein akutes Problem dar, dem entgegengewirkt werden muss, um qualifizierten Nachwuchs zu sichern.
Um den Trend des Azubi-Schwunds zu stoppen, betont Guido Noll, Geschäftsführer der NGG Darmstadt und Mainz, die Bedeutung einer fairen Bezahlung nach der Ausbildung. Er betont, dass die Qualität von Backwaren stark von ausgebildeten Fachkräften in den Bäckereien abhängt. Eine angemessene Bezahlung sei entscheidend, um Bäcker und Fachverkäufer langfristig in der Branche zu halten. Die NGG bietet unter ihrer Bäcker-Hotline Informationen rund um Ausbildung, Arbeit und Bezahlung an, um dem gemeinsamen Ziel einer stabilen und qualitativ hochwertigen Bäckereibranche näher zu kommen.
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