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Asiatische Hornissen in Hessen: Experten warnen vor massiver Ausbreitung

In Hessen werden asiatische Hornissen, die seit ihrer ersten Entdeckung im Jahr 2019 immer zahlreicher werden und eine Gefahr für die heimische Natur darstellen, in diesem Jahr voraussichtlich mehrere Hundert Nester entfernt, um die Ausbreitung dieser invasiven Art zu bekämpfen.

In Hessen sind seit einigen Jahren asiatische Hornissen ein stetig wachsendes Problem, das nicht nur Auswirkungen auf die heimische Tierwelt hat, sondern auch die Menschen in der Region betrifft. Die Bekämpfung dieser invasiven Art ist nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern hat auch erhebliche wirtschaftliche und ökologische Implikationen.

Die Herausforderung durch invasive Arten

Invasive Arten, also Pflanzen oder Tiere, die in ein neues Habitat gelangen und dort heimische Arten gefährden, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität dar. Dies ist besonders alarmierend, da natürliche Fressfeinde fehlen und die neuen Arten oft keine natürlichen Feinde haben. Asiatische Hornissen, die sich hauptsächlich von anderen Insekten ernähren, darunter Honigbienen, sind ein klassisches Beispiel für diese Problematik.

Wie die Bevölkerung reagiert

Die asiatischen Hornissen wurden 2019 in Hessen erstmals gesichtet, seitdem hat sich ihre Population rasant entwickelt. Der örtliche Imkerverein spielt eine wichtige Rolle, indem er Bürger über die Gefahren informiert und ihnen hilft, Verdachtsfälle zu melden. Der Fall einer Familie aus Hochstadt zeigt, wie notwendig diese Aufklärung ist: Nachdem sie Unsicherheiten über die Hornissenart hatten, wandten sie sich an Experten, die die Gefährdung schnell bestätigten.

Fachliche Maßnahmen zur Bekämpfung

Der Naturschutzexperte Reiner Jahn ist aktiv in der Bekämpfung der Hornissen tätig. Bei der Entfernung eines Nests in Hochstadt, das schätzungsweise 300 Insekten beherbergte, zeigte sich, wie aufwendig und gefährlich diese Arbeit ist. Bekleidet mit einem speziellen Schutzanzug nutzte Jahn einSauggerät, um die Insekten einzufangen, bevor er das Nest entnahm. Diese Einsätze sind nicht nur notwendig, um die Menschen zu schützen, sondern auch, um die heimische Fauna zu bewahren.

Die alarmierenden Zahlen

Die Situation in Hessen eskaliert: Während im Jahr 2021 nur acht Nester entdeckt wurden, waren es im Jahr 2022 bereits 150. In diesem Jahr rechnet Jahn mit einer Verdopplung dieser Zahl, wobei bis jetzt schon 75 Nester festgestellt wurden. Die Verbreitung der Hornissen zeigt eine bedenkliche Richtung, insbesondere in Mittelhessen und dem Odenwaldkreis.

Auf der Suche nach einer Lösung

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, invasiven Arten aufmerksam zu begegnen und Verdachtsfälle schnell zu melden. Dazu gehört auch der Hinweis, dass Gartenabfälle nicht in der Natur entsorgt werden sollten, da sie die Verbreitung invasiver Pflanzenarten begünstigen. Dies betrifft insbesondere Arten wie die Beifußblättrige Ambrosie oder den Riesen-Bärenklau, die massive ökologische Schäden verursachen können.

Ausblick auf die Zukunft

Die Bekämpfung der asiatischen Hornissen ist nur ein Teil eines größeren Problems. In Hessen gibt es zahlreiche invasive Arten, die die heimische Natur bedrohen. Der Kooperationsansatz zwischen Behörden, Experten und der Bevölkerung ist entscheidend, um sowohl den Schutz der heimischen Natur zu gewährleisten als auch den Gefahren für Menschen und Nutztiere entgegenzuwirken. Ein aktives und informiertes Handeln ist hier unerlässlich.

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Lebt in Dortmund und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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