Am 6. Februar 2025 erlebte die Rostocker Altstadt einen lebensgefährlichen Vorfall, als ein Unbekannter eine 36-jährige Frau mit einem Messer angriff. Der Angriff wurde als versuchter Totschlag eingestuft und ereignete sich gegen 11:50 Uhr in einem Hinterhof an der Ecke Grubenstraße und Krämerstraße. Zeugen berichteten, dass der Täter die Frau mehrfach in den Hals stach, bevor er in Richtung Grubenstraße flüchtete. Ermittler gehen davon aus, dass Täter und Opfer sich gekannt haben. Der Gesundheitszustand der Frau, die aus Syrien stammt und im Landkreis Rostock gemeldet ist, hat sich bisher stabilisiert, nachdem sie eine Notoperation überstehen musste. Die Polizei hat am Donnerstagabend mit Spürhunden nach dem Angreifer gesucht, jedoch ohne Erfolg. Ihre Befragung ist für Freitag geplant, um mehr Informationen über den Tathergang zu erhalten. Laut Nordkurier zeigte ein Zeuge, dass der Angreifer direkt nach dem Vorfall flüchtete.

Der unbekannte Täter wird als korpulenter Mann beschrieben, der schätzungsweise zwischen 40 und 50 Jahre alt ist und eine Größe von etwa 175 cm hat. Er trug zur Tatzeit eine dunkle Wattejacke mit Kapuze, eine blaue Jeans, einen dunklen Schlauchschal und eine weiße Mütze. Die Polizei hat Spuren am Tatort gesichert, jedoch keine Tatwaffe gefunden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Rostock konzentrieren sich weiterhin auf die Suche nach dem Täter, der noch flüchtig ist. Die Beamten bitten die Bevölkerung um Mithilfe und fordern Zeugen auf, sich unter der Telefonnummer (0381) 49161616 zu melden. Dies wurde auch in einem Bericht von NDR veröffentlicht.

Reaktion der Bürger und Polizeieinsatz

Der Vorfall hat eine spontane Ansammlung von etwa 65 Männern im Alter von 20 bis 40 Jahren ausgelöst, die am Abend des 6. Februars in der Innenstadt zusammenkamen. Diese Ansammlung sollte dazu dienen, „in der Stadt Präsenz zu zeigen“ und auf den versuchten Totschlag aufmerksam zu machen. Mehrere Funkstreifenwagen der Polizeiinspektion Rostock und des Landesbereitschaftspolizeiamtes MV waren zur Absicherung vor Ort. Die Gruppe bewegte sich laut Berichten über die Kröpeliner Straße in Richtung Doberaner Platz, löste sich jedoch später ohne weitere Vorfälle am Parkplatz am Speicher auf.

Der Vorfall ist Teil eines besorgniserregenden Trends von Straftaten gegen Frauen und Mädchen in Deutschland, wie eine aktuelle Erhebung des Bundeskriminalamtes (BKA) zeigt. Im Jahr 2023 kam es zu einem Anstieg um 56,3% bei vorurteilsgeleiteten Straftaten gegen Frauen im Vergleich zum Vorjahr. Dies umfasst nicht nur Sexualstraftaten und häusliche Gewalt, sondern auch digitale Gewalt und Femizide. Solche Straftaten sind in der Gesellschaft präsent, und die steigende Zahl der Opfer unterstreicht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung dieser gewaltsamen Tendenzen.

Ein Lagebild des BKA dokumentiert die zugenommene Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wobei 322 vorurteilsgeleitete Straftaten im Jahr 2023 erfasst wurden. Über 180.000 Frauen erlitten im selben Zeitraum häusliche Gewalt. Die Gewalttaten gegen Frauen zeigen nicht nur einen Anstieg in der Zahl der Delikte, sondern auch die dringende Notwendigkeit, gesellschaftliche Strukturen zu überdenken und besser gegen diese Form der Gewalt vorzugehen. Der Vorfall in Rostock fügt sich somit in einen größeren Kontext ein, der sowohl lokal als auch bundesweit Aufmerksamkeit erfordert. Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf der Website des BKA zu finden: BKA.