Am 13. Februar 2025 wird in Dresden der Zerstörung der Stadt und den Folgen des Zweiten Weltkriegs gedacht. Jedes Jahr gedenken zahlreiche Menschen der Bombardierung Dresdens, die an diesem Tag vor 80 Jahren begann und bis zum Mittag des 15. Februar dauerte. Britische und US-amerikanische Bombergeschwader führten Luftangriffe aus, die zu großflächigen Bränden und der nahezu vollständigen Zerstörung der Altstadt führten. Tausende Menschen starben während dieser Angriffe, und die genauen Opferzahlen sind bis heute umstritten, von 25.000 bis zu über 200.000, wie Historiker und vor allem rechtsextreme Gruppierungen weiterhin behaupten. Diese Diskussion um die Opferzahlen, die nie endgültig geklärt ist, wird immer wieder aufgegriffen und beeinflusst die Gedenkveranstaltungen in Dresden. Laut der Deutschen Welle ist die Zahl von 100.000 bis 130.000 Toten eine häufig genannte, jedoch nicht belegte Zahl, die ihren Ursprung in Nazi-Propaganda hat.
Die Stadtverwaltung von Dresden betont in ihren Gedenken, dass es wichtig sei, die Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges zu ehren, ohne sich von politischen Strömungen instrumentalisieren zu lassen. Der Schwerpunkt des Gedenkens liegt auf einem starken Symbol gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung. Seit 2010 hat sich eine Menschenkette etablierte, die um 18 Uhr beginnt und in der Vergangenheit bereits 13.000 Teilnehmende anzog. Auch die Stadt plant wieder eine solche Menschenkette, bei der die Teilnehmer vom Theaterplatz über die Brühlsche Terrasse, vorbei an der Synagoge und der Frauenkirche bis zum Altmarkt ziehen.
Vielfältige Gedenkveranstaltungen
In diesem Jahr wird das Gedenken von zahlreichen Veranstaltungen begleitet. Dazu gehören unter anderem Runden, Konzerte, sowie Aktionen und ein offizelles Gedenken im Rathaus, bei dem der Oberbürgermeister Dirk Hilbert zu einem Dialog einlädt. Am 13. Februar um 9 Uhr beginnt auf dem Nordfriedhof ein Totengedenken mit Schweigeminute und Kranzniederlegung. Ab 16 Uhr besteht die Möglichkeit, Kerzen in der Frauenkirche zu entzünden und um 14 Uhr findet die offizielle Gedenkveranstaltung statt.
Aber auch Protestaktionen gegen die Vereinnahmung des Gedenkens durch rechtsextreme Gruppen sind Teil des Tages. Dutzende Versammlungen sind angemeldet, und Sicherheitsbehörden rechnen mit Anreisen von Rechtsextremisten und möglichen Konfrontationen. Auch vor der Wiedereröffnung der Semperoper vor 40 Jahren wird an diesem Tag mit einer Videoinstallation und einer Ausstellung gewürdigt. Die Dresdner Philharmonie wird am Abend das „War Requiem“ von Benjamin Britten aufführen und der Tag endet in der Unterkirche der Frauenkirche mit der „Nacht der Stimmen“.
Die Stadt und die Polizei warnen die Bevölkerung vor möglichen Einschränkungen im Straßenverkehr und öffentlichen Nahverkehr, besonders rund um die Hotspots der Gedenkveranstaltungen wie den Theater- und Postplatz. Besonders betont wird die Notwendigkeit der Erinnerungskultur, die sich nicht nur der Trauer, sondern auch der Aufarbeitung des Geschichtsmythos von Dresden als vermeintlich unschuldiger Stadt widmet. Tagesschau berichtet über ein vielfältiges Rahmenprogramm, das in Dresden stattfindet und die verschiedenen Facetten des Gedenkens an die Zerstörung und die Folgen des Krieges erfahrbar macht.