Blitzeis ist ein gefährliches Phänomen, das in den letzten Jahrzehnten immer häufiger auftritt und Autofahrer sowie Fußgänger vor enorme Herausforderungen stellt. LVZ berichtet, dass Blitzeis, früher als „gefrierender Regen“ bekannt, entsteht, wenn Regen auf stark ausgekühlte Oberflächen trifft, die längere Zeit Frost ausgesetzt waren.

Der Fachbegriff für dieses Phänomen ist Supercooling (Unterkühlung), bei dem Wasser in flüssiger Form bleibt, obwohl die Temperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Sobald die Tropfen den Boden erreichen, gefrieren sie sofort und bilden eine oft unsichtbare, glasige Schicht. Besonders gefährlich ist Blitzeis an schattigen Orten wie Wäldern oder Brücken, da diese Stellen stark der Witterung ausgesetzt sind und eine hohe Glättegefahr besteht.

Aktuelle Warnungen und Prognosen

Aktuelle Informationen über Glatteisregenwarnungen sind über die Unwetterzentrale abrufbar. Hier werden Warnungen in verschiedene Kategorien unterteilt: Vorwarnungen (GELB) und Akutwarnungen. Letztere gibt es in drei Warnstufen: ORANGE für leichte bis mäßige Glatteisbildung, ROT für starke Glatteisbildung und VIOLETT für extreme Glatteisbildung. Diese Warnungen sind besonders wichtig für die Verkehrssituation auf Autobahnen und spielen eine entscheidende Rolle für den Winterdienst.

Die Gefahr, die von Glatteis und Eisregen ausgeht, ist oft nicht sofort erkennbar. Daher ist absolute Vorsicht geboten, insbesondere beim Fahren auf glatten Straßen. Meteorologen passen die Warnungen ständig an, um die Aktualität zu gewährleisten und die Öffentlichkeit rechtzeitig zu informieren.

Auswirkungen auf den Verkehr

Die Auswirkungen von Blitzeis auf den Verkehr sind gravierend. Der Merkur berichtet von bedeutenden Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr, da die Bahn mit vereisten Oberleitungen zu kämpfen hat. Auch Flugzeuge müssen enteist werden, da die Eisschicht das Tragflächenprofil verändert und den Auftrieb verringert. Viele Autofahrer sind gezwungen, ihre Fahrten zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, um Unfälle zu vermeiden.

Besonders betroffene Regionen sind derzeit Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Unterfranken. Meteorologen warnen vor erheblichem gefrierendem Regen, der Eisbildung an Bäumen, Gegenständen und Stromleitungen verursachen kann. In Mittelfranken bleiben aufgrund der extremen Wetterlage die Schulen geschlossen, und auch die Niederschlagsmenge wird auf 20 bis 30 Liter gefrierenden Regen pro Quadratmeter geschätzt.

Zusätzlich zu Glatteis sind auch starke Schneefälle, insbesondere in der Eifel und im Rothaargebirge, zu erwarten. Die Neuschneemenge könnte bis zu 30 Zentimeter betragen, was die Situation weiter verschärfen könnte. Eine Entspannung der Glatteisgefahr wird erst für die Nacht zu Donnerstag erwartet, wobei die längste Dauer des Eisregens in Ostbayern zu erwarten ist.