Das Land Hessen hat gerade die Einführung der Seasn-App angekündigt, die darauf abzielt, die Finanzkompetenz junger Menschen zu stärken. Diese innovative App, entwickelt an der Frankfurter Goethe-Universität und dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, ist kosten- und werbefrei und soll den Nutzern ermöglichen, ihre finanzielle Zukunft mithilfe eines digitalen Zwillings zu simulieren. Laut t-online.de können die Anwender verschiedene Lebensszenarien durchspielen, ohne persönliche Daten preisgeben zu müssen.

Eine neue Studie, der Hessenmonitor, zeigt jedoch alarmierende Trends unter jungen Erwachsenen in Hessen: Rund ein Drittel der 18- bis 35-Jährigen steht demnach unter finanziellem Stress. Über 40 Prozent dieser Gruppe sind aktiv am Aktienmarkt beteiligt, was einen historischen Höchststand darstellt. Gleichzeitig fühlen sich viele unsicher: 38 Prozent der Befragten empfinden den Aktienmarkt als kompliziert, während 20 Prozent ihn mit „Zockerei“ assoziieren. Finanzminister Alexander Lorz hat deshalb angekündigt, dass das Land 2025 gezielte Maßnahmen zur Förderung der Finanzkompetenzen junger Menschen ergreifen wird.

Interaktive Finanzierungslösungen

Die Seasn-App bietet eine interaktive Zeitreise in die eigene finanzielle Zukunft und fördert durch spielerische Simulationen das Verständnis für finanzielle Entscheidungen. Professor Dr. Andreas Hackethal von SAFE hebt hervor, dass die App dabei hilft, die Konsequenzen von Finanzentscheidungen besser zu verstehen. Das Bedürfnis nach mehr Bildung in diesem Bereich ist groß: Fast zwei Drittel der befragten jungen Menschen geben an, dass sie mehr über Finanzen lernen möchten, und 73 Prozent haben in der Schule nichts über den Umgang mit Geld gelernt. finanzen.hessen.de schildert zudem, dass Familie und Freunde die wichtigsten Informationsquellen in Finanzfragen sind.

Es zeigt sich, dass junge Menschen beim Übergang in ein selbstbestimmtes Leben vor komplexen finanziellen Entscheidungen stehen. Lukas Menkhoff betont in einem Artikel auf wirtschaftsdienst.eu, dass es dringend einer nationalen Finanzbildungsstrategie in Deutschland bedarf. Trotz der Bedürfnisse und des Interesses junger Menschen fehlt es in Deutschland an einer kohärenten Strategie zur Förderung finanzieller Bildung, was sich negativ auf ihre Entscheidungsfähigkeit auswirkt.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Hessen durch die Einführung der Seasn-App einen wichtigen Schritt in Richtung Verbesserung der Finanzkompetenz junger Erwachsener unternimmt. Die positiven Resonanzen auf die Studie des Hessenmonitors veranschaulichen den dringenden Bedarf an zielgruppengerechten Bildungsangeboten sowie an Unterstützung zur besseren Beurteilung von Informationen im Finanzbereich.