Die Gemeinde Herrsching plant die Errichtung von zwei Trinkbrunnen im öffentlichen Raum, um den Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu ermöglichen. Der Gemeinderat hat in einer einstimmigen Entscheidung festgelegt, die Brunnen in der Nähe von Seen zu installieren, um sowohl die Lebensqualität zu steigern als auch um den Herausforderungen durch zukünftige Hitzeereignisse besser zu begegnen. Laut Merkur waren die Pläne für die Brunnen eine Initiative der Bürgerschaft, die während einer Bürgerversammlung vorgebracht wurde.

Die vorgesehenen Standorte für die Trinkbrunnen sind der Kurpark, unweit des Kurparkschlösschens, sowie an der Straße „Zum Landungssteg“, südlich der Fahrradständer. Beide Standorte haben bereits die Genehmigung des Kommunalunternehmens Wasser- und Abwasserbetriebe AWA Ammersee erhalten und erfüllen auch die Hygienevorgaben. Neben der positiven Entscheidung des Gemeinderates steht die mündliche Ankündigung eines Förderprogramms durch das Wasserwirtschaftsamt, das 90% der Kosten von maximal 15.000 Euro pro Brunnen abdecken soll.

Relevanz von Trinkwasserbrunnen in Deutschland

Die Initiative in Herrsching spiegelt ein bundesweites Bestreben wider, den Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum zu fördern. Gemäß den Regelungen der Bundesregierung müssen Kommunen Trinkwasserbrunnen in Parks, Fußgängerzonen und anderen zentralen Bereichen aufstellen, sofern dies technisch machbar und lokal erforderlich ist. Dies wird als Teil der Daseinsvorsorge angesehen, die auch in der Bundesregierung fest verankert ist.

Seit dem Inkrafttreten einer Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes am 12. Januar 2023 sind Trinkwasserbrunnen ein zentraler Bestandteil neuer gesetzlicher Vorgaben. Diese Regelungen zielen darauf ab, nicht nur den Zugang zu Leitungswasser in öffentlichen Bereichen zu gewährleisten, sondern auch die Nutzung von Flaschenwasser zu reduzieren und somit eine umweltfreundlichere Ressourcennutzung zu fördern.

Gesundheit und Umwelt im Fokus

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat die Bedeutung von Trinkwasserbrunnen in Anbetracht steigender Temperaturen und häufiger Extremwetterereignisse hervorgehoben. Die Bereitstellung von Trinkwasser soll Teil der kommunalen Hitzeaktionspläne sein, die darauf abzielen, gesundheitliche Risiken in heißen Perioden zu minimieren. BMUV berichtete, dass über 1.300 öffentliche Trinkwasserbrunnen in Deutschland existieren, und in einem ersten Schritt sollen mindestens 1.000 zusätzliche Brunnen aufgestellt werden.

Die geplanten Brunnen in Herrsching sind somit nicht nur ein lokales Projekt, sondern ein Teil einer größeren Bewegung, die darauf abzielt, den Zugang zu hochwertigen Trinkwasserquellen für alle Bürgerinnen und Bürger zu fördern und gleichzeitig einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu unterstützen.