Ein bemerkenswerter Einsatztag fand am Montag in Weingarten statt, wo ein Helikopter Bäume abtransportierte, die aufgrund von Schädigungen durch Borkenkäfer und Eschentriebsterben entfernt werden mussten. Der Transport fand im Rebbachtobel statt, einem schmalen Wäldchen zwischen Wohnhäusern. Die Spezialfirma „Forstservice David“ aus Fleischwangen wurde für diesen Einsatz engagiert, der sich als logistische Herausforderung erwies. Zusammenarbeit mit der Firma Rotex Helicopter aus der Schweiz stellte sicher, dass auch unter schwierigen Bedingungen ein effizienter Transport der Bäume möglich war.

Insgesamt wurden an diesem Tag 42 Bäume in 89 Rotationen abtransportiert, eine Aktion, die von 32 Personen vorbereitet wurde, die im Vorfeld Bäume absägten. Ein spezieller Hubschrauber mit Liechtensteiner Wappen, der weniger Wind und Lärm erzeugt, wurde eingesetzt. Diese Maßnahmen konnten dazu beitragen, Anwohner und Passanten während des Transports zu schützen. Das Hubschrauberteam tankte zwischen den Einsätzen auf einer Wiese in Neubriach, Gemeinde Baienfurt. Schaulustige beobachteten dabei den faszinierenden Transport der Bäume über die Hausdächer hinweg.

Die Herausforderungen durch den Borkenkäfer

Der Borkenkäfer ist ein ernstzunehmendes Problem für die Forstwirtschaft, da er vorwiegend geschwächte Bäume befällt. Gesunde Fichten können sich zwar gegen den Borkenkäfer wehren, indem sie Harz ausschütten oder spezielle Abwehrstoffe produzieren, doch bei vielen Bäumen hat der Klimawandel ihre Vitalität erheblich geschwächt. Ein heißes, trockenes Wetter führt zu Trockenstress, wodurch Bäume weniger in der Lage sind, sich gegen Käferangriffe zu verteidigen. Laut BR.de reichen inzwischen weniger Käfer aus, um einen Baum absterben zu lassen, was das Problem zusätzlich verschärft.

Die Bekämpfung des Borkenkäfers gestaltet sich kompliziert. Um eine Massenvermehrung zu vermeiden, ist es entscheidend, befallene Bäume zügig zu entfernen und gesunde Wälder durch Mischwälder und unterschiedliche Altersstufen zu stabilisieren. Studien zeigen, dass die richtige Strategie zur Bekämpfung des Borkenkäfers von großer Bedeutung ist. Im Jahr 2020 verursachte der Borkenkäfer allein in Deutschland ein Schadholzvolumen von 3,75 Millionen Festmetern, wie das Bundesforschungszentrum für Wald berichtet.

Strategien zur Bekämpfung und Prävention

Die Bekämpfungsstrategien umfassen diverse Methoden. Mischwälder, die genügend Totholz aufweisen, bieten Lebensräume für natürliche Fressfeinde der Borkenkäfer. Außerdem gilt es, solche Wälder in unterschiedlichen Altersstufen zu erhalten, um die Resilienz gegen Schädlinge zu erhöhen. Um das Problem langfristig zu lösen, ist die Bekämpfung des Klimawandels essenziell, da er die Bedingungen für den Borkenkäfer erheblich beeinflusst.

Die Region Weingarten ist nicht allein betroffen von diesem Problem: Es gibt zunehmend Schwierigkeiten mit verschiedenen Arten von Borkenkäfern, insbesondere dem Fichten-Borkenkäfer. Die Erkenntnisse aus der Forschung und die Erfahrungen beim Einsatz der Spezialfirmen sind entscheidend, um künftige Schäden zu minimieren und die Wälder zu schützen.