In Freising sind die Helferkreise besorgt über die geplanten Kürzungen im Asylbereich, die erhebliche Auswirkungen auf die Integrationsarbeit haben könnten. Der Sozialausschuss des Landkreises hat mit knapper Mehrheit von 8:6 Stimmen rund 90.000 Euro an Sachkosten für 10,2 Personalstellen in der Integrationsberatung gestrichen. Dies führt zu Befürchtungen über längere Wartezeiten für Beratungstermine und eine unzureichende Präsenz der freien Träger, wie der Merkur berichtet.

Stephan Griebel, Sprecher der Helferkreise, appelliert an Landrat Helmut Petz sowie andere Entscheidungsträger, die Kürzungen zu überprüfen. Er betont, dass Ehrenamtliche trotz ihres Engagements überwiegend mit Verwaltungsaufgaben und Behördengängen beschäftigt sind, was die eigentliche Integrationsarbeit stark beeinträchtigt. Größere Lücken in der Betreuung könnten demnach nicht mehr geschlossen werden, was eine nachhaltige Integration erschwere.

Negative Auswirkungen auf Integration und Arbeitsmarkt

Ein Rückzug sozialer Organisationen aus der Asylsozialberatung droht, sollten die Kürzungen bestehen bleiben. Griebel warnt, dass die Streichung der Gelder langfristig negative Folgen haben könnte. Für viele Geflüchtete sind Sprachkenntnisse und das Verständnis für die neue Umgebung entscheidend, um aktiv zur Gesellschaft beizutragen. Die Johanniter setzen sich daher mit ihren Programmen für eine bessere Integration ein, indem sie unter anderem Sprach- und Orientierungskurse anbieten sowie die Menschen bei Behördengängen unterstützen, wie in der Johanniter-Website ausgeführt wird.

Flüchtlinge erreichen Deutschland oft mit einem Flucht- oder Migrationshintergrund und begegnen dabei zahlreichen Herausforderungen, darunter komplexe Verwaltungsabläufe und Sprachbarrieren. Ihre Erfahrungen mit Behörden in den Heimatländern oder während der Flucht beeinträchtigen ihr Vertrauen in staatliche Stellen, was es erschwert, ihre Fluchtgründe vollständig zu kommunizieren. Dies kann sich wiederum negativ auf ihre Chancen auswirken, als Flüchtlinge oder Asylbewerber anerkannt zu werden.

Forderungen nach weiteren Maßnahmen

Die Helferkreise appellieren daher auch an die Vertreter im Land- und Bundestag, sich für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen einzusetzen. Die Gelder, die gestrichen wurden, sind allerdings freiwillige Leistungen des Landkreises, und in der angespannte Haushaltslage ist es nicht einfach, die Entscheidungen zu revidieren. Griebel weist darauf hin, dass die langfristigen Kosten der Kürzungen die heutigen Einsparungen bei weitem übersteigen können.

Die Johanniter und andere Organisationen sind weiterhin bereit, ihre Konzepte zur beruflichen Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung weiterzuentwickeln, um ihnen ein eigenständiges Leben in Deutschland zu ermöglichen. Da Integration auch bedeutet, Geflüchtete als Mitarbeitende und Ehrenamtliche einzubinden, ist ein offener Dialog zwischen Flüchtlingen und der Aufnahmegesellschaft essenziell.

Es bleibt abzuwarten, wie der Kreisausschuss in seiner nächsten Sitzung die Entscheidung über die Kürzungen im Asylbereich treffen wird, und ob damit die Sorgen um die Zukunft der Integrationsarbeit in Freising entkräftet werden können. Die lokalen Initiativen haben ein Netzwerk von ehrenamtlichen Helfern aufgebaut, die bereit sind, Flüchtlinge im Alltag zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen, was die Integration zusätzlich befördert, wie auch die UNO-Flüchtlingshilfe unterstreicht.