Die Havelbrücke in Hennigsdorf, die 1962 erbaut wurde, steht vor einem umfassenden Neubau. Ab 2026 wird die Brücke für eine geschätzte Dauer von etwa zwei Wochen voll gesperrt. Diese Information wurde von maz-online.de bestätigt. Die Sperrung hat unmittelbare Auswirkungen auf den Rettungsdienst und den Busverkehr in der Region.
Der Rettungsdienst Oberhavel äußerte Bedenken, da während der Vollsperrung Notfälle in Stolpe-Süd und Stolpe-Dorf nur mit erheblichen Verzögerungen erreichbar sein werden. Um die Hilfsfrist von 15 Minuten einhalten zu können, müsse die Alarm- und Ausrückeordnung verändert werden. In diesem Zusammenhang sind Gespräche mit der Berliner Feuerwehr geplant, um die Reaktionszeiten im Notfall zu verkürzen.
Kritik und Vorschläge zur Sperrung
Die Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG) hat angeregt, die Sperrung in die Schulferien zu legen, um die Sicherheit der Schulwege zu garantieren. Rettungsdienst-Chefin Juliane Lieger betont die Wichtigkeit der schnellen Erreichbarkeit von Krankenhäusern in Notfällen. Andreas Ernst, Geschäftsführer der Oberhavel-Holding, warnte zudem vor möglichen Gefahren für Schulbusse, die während der Sperrung möglicherweise über die Autobahn umgeleitet werden müssten.
Die aktuelle Brücke muss aufgrund ihres baulichen Zustandes ersetzt werden. Der Zustand des Überbaus, der durch Spannungsrisskorrosion gefährdet ist, erfordert drastische Maßnahmen. Dies wurde auch von wsa-oder-havel.wsv.de betont. Im Rahmen der Vorbereitungen für den Neubau wurden bereits Munitionsbergungsarbeiten in der Umgebung erfolgreich abgeschlossen.
Geplante Maßnahmen und Materialien
Der Neubau umfasst eine Reihe von aufwendigen Baumaßnahmen, die in den kommenden Monaten beginnen sollen. Geplant sind unter anderem der Abriss von Gebäuden auf dem Gelände des Ruderclubs und die Schaffung von Zufahrten zur Behelfsumfahrung. Der Stahlüberbau der neuen Brücke wird mithilfe von Behelfsstraßen über die Wasserstraße eingeschwommen. Der gesamte Materialbedarf für die Arbeiten ist erheblich, darunter 4.000 m² Spundwände und 15.000 m³ Erdarbeiten.
Die Investitionen für den Bau belaufen sich auf rund 10,6 Millionen Euro, die von VIA Structure GmbH ausgeführt werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Anliegens der Bundesregierung, das gesamte Brückennetz in Deutschland zu modernisieren. Laut bmdv.bund.de sind in den letzten Jahren zahlreiche Brücken erneuert worden, um die Verkehrssicherheit und Tragfähigkeit zu erhöhen.
Die alte Havelbrücke wird letztendlich gesprengt und durch die neue Konstruktion ersetzt. Trotz der drängenden Notwendigkeit der Baumaßnahmen gibt es zur Zeit keine genauen Informationen über den genauen Zeitpunkt und Umfang der Sperrung, wenn die Arbeiten beginnen. Eine Klärung des Zeitplans für den Neubau ist bis Ende Februar 2024 zu erwarten.