Die Hasenpest, auch als Tularämie bekannt, ist eine von wildlebenden Hasen und anderen Nagetieren auf Menschen übertragbare Krankheit. Aktuelle Berichte zeigen, dass die Ansteckungen im Vergleich zu den letzten Jahren zugenommen haben. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 197 Infektionen festgestellt, welcher vor allem in Bayern und Baden-Württemberg auftraten. Diese Zahlen stehen im Kontrast zu den letzten 20 Jahren, in denen es in der Regel weniger als 30 Fälle pro Jahr gab. Auch im Jahr 2025 hat die Krankheit bereits fünf Fälle hervorgebracht, was die Aufmerksamkeit der Gesundheitsbehörden erregt.
Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und betrifft hauptsächlich Jäger und Waldarbeiter, die viel Zeit in der Natur verbringen. Infizierte Tiere wie Hasen, Kaninchen, und Mäuse sind die hauptsächlichen Reservoirs, während der Erreger auch bei verschiedenen Insekten und sogar Amphibien nachgewiesen wurde.
Übertragungswege und Symptome
Die Übertragung auf den Menschen kann über verschiedene Wege erfolgen. Dazu zählen der Kontakt mit infektiösem Tiermaterial, der Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch oder auch Inhalation von Bakterien während landwirtschaftlicher Arbeiten. Auch Stiche oder Bisse von infizierten Insekten können zur Ansteckung führen. Zu den Symptomen zählen grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Lymphknotenschwellungen sowie spezifische Reaktionen wie Geschwüre bei Hautkontakt und Entzündungen im Mund- und Rachenbereich bei oraler Aufnahme. Bei inhalativer Exposition können schwere Atembeschwerden und Übelkeit auftreten. Unbehandelt verläuft die Erkrankung in einigen Fällen tödlich.
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind antibiotische Behandlungen entscheidend, um die Krankheit zu bekämpfen. Für die Behandlung sind Aminoglycoside, Fluorchinolone, Tetracycline, Chloramphenicol und Rifampicin wirksam, während Penicilline unwirksam sind. Bei pulmonalen Infektionen liegt die Letalität bei unbehandelter Erkrankung zwischen 30 und 60 Prozent.
Vorsichtsmaßnahmen und Prävention
Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten Personen, die in Kontakt mit Tieren oder in der Natur arbeiten, mehrere Vorsichtsmaßnahmen beachten. Dazu gehören das Tragen von Handschuhen beim Umgang mit kranken oder toten Tieren sowie das Tragen von FFP2- oder FFP3-Masken in bestimmten Situationen. Zudem ist es ratsam, Oberflächen- und Brunnenwasser in betroffenen Gebieten abzukochen und sicherzustellen, dass Fleisch gut durchgegart ist.
Dogs stellen in diesem Kontext ein weiteres Risiko dar, da sie sich ebenfalls anstecken, jedoch im Allgemeinen resistent gegen die Krankheit sind. Hundebesitzern wird empfohlen, ihre Tiere an der Leine zu führen und entsprechende Hygienemaßnahmen nach Kontakten mit Wildtieren zu befolgen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und aktuelle Situation
Tularämie gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen in Deutschland. Das RKI hat Ratgeber für Fachkreise veröffentlicht, um über die Erkrankung und Präventionsmaßnahmen aufzuklären. Eine überarbeitete Version der Ratgeber wurde im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht. Die Epidemiologie der Krankheit sowie die dazugehörigen rechtlichen Bestimmungen sind auf den Webseiten des RKI nachzulesen.
Die Zunahme von Infektionen und die damit verbundenen Risiken stellen eine flächendeckende Herausforderung dar. Besonders in den betroffenen Gebieten sollte die Bevölkerung gut informiert werden, um die Übertragung zu verhindern und angemessen reagieren zu können.
Für weiterführende Informationen über Symptome, Risikogruppen und Prävention besuchen Sie die Seiten von Sächsische.de, RKI und RKI Stellungnahme.