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Harz: Warum das süße „Zorro“-Tierchen dringend unsere Hilfe braucht

Im Harz ist das stark gefährdete "Zorro"-Tierchen, der Gartenschläfer, auf der Roten Liste vermerkt und wird immer seltener; Umweltschützer setzen sich aktiv dafür ein, seinen Lebensraum zu schützen und bekannt zu machen, da die Population in den letzten 30 Jahren um 50 Prozent geschrumpft ist.

Der Gartenschläfer, auch bekannt als Schlafmaus oder „Zorro“-Tierchen, steht in Deutschland vor einer besorgniserregenden Entwicklung. Trotz seiner charmanten Erscheinung und der Nominierung zum Wildtier des Jahres 2023 ist diese Tierart stark gefährdet und wird nur von wenigen Menschen als solches erkannt. Diese Situation ist alarmierend, denn der Verlust des Gartenschläfers hat tiefere Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem.

Der Verlust des Gartenschläfers und seine Folgen

Die drastische Rückgangsrate des Gartenschläfers in den letzten 30 Jahren beträgt rund 50 Prozent. Marc Filla vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hebt hervor, dass der Harz eine der letzten Bastionen für diese Art in Deutschland darstellt. Es ist entscheidend zu verstehen, dass der Rückgang von Arten wie dem Gartenschläfer mehr als ein Verlust niedlicher Tiere ist. Ihre Abwesenheit kann bedeutende Auswirkungen auf die Biodiversität und die Gesundheit der Wälder haben. Sie spielen eine Rolle als Samenverbreiter und Insektivoren.

Lebensräume und Schutzmaßnahmen

Gartenschläfer fühlen sich besonders wohl an Waldrändern, wo die natürliche Vegetation reichlich Insekten und Beeren bietet. Doch diese Lebensräume sind immer seltener geworden. Das Verschwinden von Waldrändern, vor allem durch monokulturelle Fichtenbewirtschaftung, hat gravierende Auswirkungen auf ihre Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme. Der ehrenamtliche Förster Willi Grope hat Nistkästen angebracht, um diese kleinen Tiere zu unterstützen und ihre Population zu überwachen. Diese Rückzugsorte sind für die Gartenschläfer von grundlegender Bedeutung. Sie bieten Schutz und eine sichere Umgebung zur Aufzucht ihrer Jungen, die in der Regel etwa sechs pro Wurf umfassen.

Forschung und Erhaltungsprojekte

Um das Verschwinden des Gartenschläfers zu verstehen, sind Forschungsprojekte unerlässlich. Zusammen mit der Universität Gießen und dem Senckenberg-Institut in Frankfurt werden Kotproben untersucht, um mehr über die Lebensweise und die Bedrohungen der Art herauszufinden. Bisher ist unklar, warum besonders der Südharz als Verbreitungsgebiet abrupt endet. Forscher vermuten, dass nicht nur der Verlust des Lebensraums, sondern auch das Insektensterben sowie Pestizide und Rattengift eine Rolle spielen.

Engagement der Gemeinde

Die Initiative zur Rettung des Gartenschläfers geht über die wissenschaftliche Forschung hinaus. Freiwillige Umweltschützer sind aktiv daran beteiligt, die Lebensräume der Gartenschläfer zu revitalisieren. Seit 2018 wurden durch zahlreiche Gemeinschaftsaktionen bereits neun Hektar neuen Waldrand mit etwa 20.000 Sträuchern bepflanzt. Der Erhalt und die Schaffung solcher Lebensräume sind für das Überleben der Art von großer Bedeutung. Solche Maßnahmen können auch das Bewusstsein der Bevölkerung für den Gartenschläfer schärfen, denn gemäß aktuellen Umfragen kennen nur 1,9 Prozent der Deutschen diese Tierart.

Bedeutung für das Ökosystem

Der Gartenschläfer mag auf den ersten Blick unauffällig sein, jedoch ist seine Rolle im Ökosystem von hohem Wert. Durch ihre Lebensweise tragen sie dazu bei, das Gleichgewicht im Lebensraum Wald aufrechtzuerhalten. Ihr Verschwinden würde nicht nur eine Lücke in der Ernährungskette hinterlassen, sondern könnte auch andere Arten beeinflussen, die von ihnen abhängig sind. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die Öffentlichkeit sich für den Schutz dieses wertvollen Teilen der Natur einsetzt.

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