Am 6. Februar 2025 wurden die vorläufigen Geschäftszahlen des Hartmann-Konzerns für das Jahr 2024 veröffentlicht, die eine positive Entwicklung des Unternehmens zeigen. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent im Vergleich zu 2023, was einem Umsatz von etwa 2,35 Milliarden Euro entspricht. Diese positive Umsatzentwicklung wird hauptsächlich der Einführung neuer Produkte im Rahmen eines umfassenden Transformationsprogramms zugeschrieben. Das Unternehmen hat 40 Millionen Euro in eine neue Produktionsanlage und die Modernisierung am Standort Herbrechtingen investiert. Zudem wurde die Produktion im Bereich Wundmanagement von Heidenheim nach Polen verlagert, um effizienter zu arbeiten.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns kletterte um 29 Prozent auf 261 Millionen Euro. Diese Zahl liegt im oberen Bereich der prognostizierten Spanne von 230 bis 270 Millionen Euro. Das Transformationsprogramm des Unternehmens hat maßgeblich zur Verbesserung des Ergebnisses beigetragen und auch Marktanteile in strategischen Bereichen, wie der modernen Wundversorgung, gewonnen.

Herausforderungen im Markt

Obwohl Hartmann positive Ergebnisse präsentieren konnte, bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Der Gesamtstandort Deutschland sieht sich mit einer langsamen konjunkturellen Erholung und einer schwachen Auslandsnachfrage konfrontiert, was die Industrie belastet. Im produzierenden Gewerbe wurde ein Rückgang von 2,5 Prozent verzeichnet, während der Einzelhandel einen Rückgang von 0,2 Prozent aufwies. Dies erhöht den Druck auf Unternehmen, wie Hartmann, die sich in einem umkämpften Markt behaupten müssen.

Die Unternehmensinsolvenzen stiegen im ersten Halbjahr 2024 um 35,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die angespannte wirtschaftliche Lage unterstreicht. Der Internationale Währungsfonds schätzte das Wachstum des Bruttoinlandprodukts in Deutschland für 2024 auf lediglich 0,2 Prozent, während Länder wie die USA mit 2,6 Prozent und Frankreich mit 0,9 Prozent einen deutlich stärkeren wirtschaftlichen Aufschwung erwarten.

Strategische Ausrichtung und Ausblick

Hartmann hat sich trotz der Herausforderungen strategisch auf Wachstum fokussiert. Im Rahmen des Transformationsprogramms wurden strukturelle Kostenmaßnahmen und innovative Produkte implementiert, die zur Ergebnisverbesserung beigetragen haben. Die Prognose für 2025 sieht ein moderates organisches Umsatzwachstum sowie ein EBITDA zwischen 260 und 300 Millionen Euro vor. Die endgültigen Zahlen für 2024 werden Mitte März veröffentlicht.

Erfolgreiche Unternehmen, wie Hartmann, setzen auf verbesserte Kundenorientierung, Produktentwicklung und strategische Investitionen, um sich in einem schwierigen Markt behaupten zu können. Bei diesen Projekten wird auch die Agilität und Schnelligkeit in der Umsetzung thematisiert, um Chancen effektiv zu nutzen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Das Unternehmen steht vor der Aufgabe, die Transformation entschlossen fortzusetzen und weiterhin innovativ zu bleiben, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.