Hans-Dieter Schlimmer wurde am Donnerstag zum Ehrenbürger der Stadt Landau ernannt. Die feierliche Zeremonie fand im Alten Kaufhaus statt und zog fast 200 Gäste an. Schlimmer, der sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug, wurde von Oberbürgermeister Dominik Geißler und Ministerpräsident Alexander Schweitzer gewürdigt. Diese Ehrung unterstreicht nicht nur Schlimmers Engagement für die Stadt, sondern auch die Verantwortung, die mit einer Ehrenbürgerschaft einhergeht.
Das Thema Erinnerungskultur wird in Landau zunehmend wichtig. Der Stadtrat beschloss bereits 1948, die Unterstützung der mennonitischen Gemeinden in der Nachkriegszeit zu würdigen. Diese machten einen bedeutenden Beitrag zur Versorgung von Schulkindern und Bedürftigen in der Pestalozzi-Schule, finanziert von amerikanischen Mennoniten bis August 1948. Diese historische Unterstützung fand ihren Ausdruck in einem Denkmal, das Erika und Dr. Bertold Moser im Jahr 2000 stifteten.
Würdigung der Erinnerungskultur
Das besagte Denkmal der Künstlerin Margot Stempel-Lebert hatte einen prominenten Standort auf dem Edith-Stein-Platz an der Augustinerkirche, wurde jedoch auf Anregung von Alt-OB Hans-Dieter Schlimmer an die Queichpromenade am Heinrich-Heine-Platz versetzt. In einer Gemeinschaftsaktion halfen Oberbürgermeister Geißler, Alt-OB Schlimmer und das Stifterehepaar Moser bei der Reinigung des Denkmals von Moos und Flechten.
Für die weitere Aufarbeitung des Denkmals wird Restaurator Burghard Knauf verantwortlich sein. Oberbürgermeister Geißler betont die Bedeutung von Denkmälern und Mahnmalen für die Erinnerungskultur und deren Pflege, was die Verantwortung der Kommunen in diesem Bereich reflektiert. Studien zur Erinnerungskultur in Deutschland zeigen, dass es notwendig ist, prägende Ereignisse und Personen in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen, und die kommunale Verantwortung umfasst auch die Pflege von Denkmälern und die Schaffung von Straßennamen sowie Ehrenbürgerschaften.
Erinnerung als Teil des städtischen Lebens
Unter der Moderation von Malin Jacobson und Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper wurden in Diskussionsrunden Aspekte der Erinnerungskultur thematisiert, so auch die Kooperationsmöglichkeiten mit Schulen. Weitere wichtige Punkte waren die finanziellen und künstlerischen Aspekte der Erinnerungskultur in verschiedenen Städten, die auch Unterschiede zwischen kleinen und großen Denkmälern einbeziehen.
Die Ernennung von Hans-Dieter Schlimmer als Ehrenbürger war ein Schritt, der nicht nur persönlich wertgeschätzt wurde, sondern auch eine Aufforderung zur aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Herausforderungen der Erinnerungskultur in der heutigen Zeit darstellt. Rheinpfalz berichtet, dass dieser Prozess der Erinnerung nicht nur die Geschichte lebendig hält, sondern auch neue Generationen zur Reflexion anregt. Dabei bleibt die Aufgabe unvermindert wichtig, für ein gemeinschaftliches Bewusstsein zu sorgen.
Die Stadt Landau nimmt mit diesen Initiativen eine Vorreiterrolle ein, die von anderen Städten als Modell betrachtet werden kann. Wie die suewpress und die neuestadt berichten, ist das Verweben von Vergangenheit und Gegenwart ein zentrales Element einer lebendigen Erinnerungskultur. Es bleibt spannend zu beobachten, welche weiteren Schritte im Sinne der Erinnerungskultur in der Stadt unternommen werden.