Im Süden Hannovers eröffnete am 16. Februar 2025 das Hi-Score, Deutschlands größtes Videospielmuseum. Dieses modern gestaltete Erlebnismuseum zeigt die Geschichte der Videospiele und bietet Besuchern die Möglichkeit, in die Welt der Gaming-Kultur einzutauchen. Vor der Neugestaltung als eigenständiges Museum war Hi-Score Teil des Kulturprojekts „aufhof“, das im Jahr 2023 ins Leben gerufen wurde. Während der Pilotphase konnten über 53.000 Besucher die vielfältigen Exponate und Spiele erleben.

Das Museum erstreckt sich über mehr als 1.000 Quadratmeter und enthält mehr als 300 Spielekonsolen sowie Arcade-Automaten. In über 60 Spielstationen können Besucher Spiele von 1972 bis heute ausprobieren. Dazu gehören Klassiker wie „Pac-Man“, „Super Mario“ und moderne Hits wie „Dance Dance Revolution“. Geschäftsführerin Regine Silbermann hat die meisten Exponate aus ihrer umfangreichen Privatsammlung zusammengetragen und ist seit ihrer Kindheit leidenschaftliche Sammlerin von Videospielen und Konsolen.

Schatzkammer der Gaming-Kultur

Die Ausstellung im Hi-Score ist einem Rundgang konzipiert, der die Entwicklung der Videospiele von den Anfängen in den 1970er-Jahren bis zur heutigen Zeit nachzeichnet. Besonders interessant für die Besucher ist, dass sie selbst aktiv spielen können. Die Betreiber des Museums, ein gemeinnütziger Verein, möchten das gesellige Gaming-Erlebnis fördern und bringen so Familien und Freunde zusammen.

Die Zahlen sprechen für sich: 58% der Deutschen zwischen 6 und 69 Jahren sind aktive Videospieler, darunter sind 48% weiblicher Natur. Ein deutlicher Anstieg im Durchschnittsalter der Gamer in Deutschland ist ebenfalls zu verzeichnen; stieg es 2024 auf über 38 Jahre, lag es vor einem Jahrzehnt noch bei 33,6 Jahren. Dies zeigt, wie sehr Videospiele ein Teil der modernen Kultur geworden sind und die Generationen verbinden können.

Ein Blick in die Geschichte

Die Videospielkultur hat ihre Wurzeln in den 1950er- und 1960er-Jahren, als an Universitäten erste Spiele zu Forschungszwecken entwickelt wurden. 1972 erschien das Spiel „Pong“ von Atari, das den internationalen Durchbruch für Videospiele einläutete. Mit der Einführung von Heimkonsolen in den 1970er-Jahren wurde das Spielen in die eigenen vier Wände gebracht. Retro-Spiele wie „Space Invaders“ und „Donkey Kong“ prägten diese Ära und sind noch heute Teil der populären Kultur.

Heute sind Digitale Spiele aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware wurde bereits 2008 als Mitglied im Deutschen Kulturrat aufgenommen, was die Anerkennung von Computerspielen als Kulturgut symbolisiert. Die Gaming-Industrie hat sich seit den 2000ern rasant entwickelt und erzielte 2020 in Deutschland einen Umsatz von über acht Milliarden Euro. Aktuelle Spiele reflektieren häufig gesellschaftliche Themen und zeigen die Vielseitigkeit dieses Mediums.

Das Hi-Score Museum bietet somit nicht nur eine unterhaltsame Reise durch die Geschiche der Videospiele, sondern trägt auch zur Weiterverbreitung des gemeinsamen Spielerlebnisses bei und zieht Menschen aller Altersgruppen in seinen Bann. Für Gaming-Enthusiasten und Kulturinteressierte ist es ein Must-Visit in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Für weitere Informationen besuchen Sie t-online.de, ndr.de und bpb.de.