Europa sieht sich in der Geopolitik zunehmend isoliert, während die USA als wichtiger Verbündeter ausfallen. Im Gegensatz dazu werden China und Russland als Bedrohungen wahrgenommen. In diesem wirtschaftlich herausfordernden Klima bleibt Handball jedoch eine dominierende Sportart auf dem Kontinent. Die [FAZ] berichtet, dass europäische Teams jede Handball-Weltmeisterschaft gewonnen haben und die meisten WMs auf europäischem Boden stattfinden.
Die gegenwärtige Handball-Weltmeisterschaft, die erstmalig von drei Ländern – Dänemark, Norwegen und Kroatien – ausgerichtet wird, reflektiert jedoch auch interne Herausforderungen. Die Länder zeigen vorrangig Interesse an ihren eigenen Teams, wodurch die internationale Kooperation leidet. Zudem hat die Idee des Weltverbandes IHF, ein eigenes Turnier für WM-Vorrundenverlierer, den „President’s Cup“, nicht den gewünschten Anklang gefunden; beim Match zwischen Algerien und Guinea war beispielsweise nur eine sehr geringe Zuschauerzahl von 72 zu verzeichnen.
Globalisierungsstrategien im Handball
Analytiker diskutieren intensiv die erforderlichen Schritte zur Globalisierung des Handballs, insbesondere mit Blick auf die Sicherung des olympischen Status über 2032 hinaus. Ein vielversprechendes Projekt ist die private Initiative „Pro Handball USA“, die in Las Vegas für 2026 ein Turnier planen möchte und ab 2028 eine Profiliga etablieren will.
In Deutschland zeigen die Entwicklungen im Handball positive Zeichen: Die TV-Quoten sind vielversprechend, und nach einem Rückgang seit 2009 verzeichnet der Deutsche Handball-Bund (DHB) erneut steigende Mitgliederzahlen. Deutschland wurde zudem mit den Zuschlägen für die Männer-Weltmeisterschaften 2027 und 2029 ausgezeichnet, was dem Land Chancen bietet, sich international moderner zu präsentieren.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Dimensionen
Im Kontext der europäischen Dimension des Sports hat die EU erkannt, dass Sport zu Wachstum, Beschäftigungsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt beiträgt. Die Mitteilung der Kommission zur Entwicklung der europäischen Dimension des Sports betont diese gesellschaftliche Rolle des Sports, die auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Zugleich müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Bedrohungen wie Doping und Gewalt im Sport zu begegnen, was zusätzliche Herausforderungen für die Sportorganisationen darstellt [EUR-Lex].
Sport wird auch als wachsender Wirtschaftszweig betrachtet, der Arbeitsplätze schafft und innovative Politiken in den Bereichen Sport, Bildung und Kultur erfordert. Um diesen Bereich weiter auszubauen, ist die Schaffung vergleichbarer Daten essenziell, um faktengestützte Entscheidungsprozesse zu fördern und die finanzielle Solidarität im Sport zu stärken.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Herausforderungen, die Europa in der geopolitischen Landschaft und der wirtschaftlichen Situation gegenübersteht, der Handball als eine Erfolgsgeschichte inmitten dieser Schwierigkeiten gilt. Die Bemühungen um ein robustes Wachstum und die Förderung der Vielfalt im Sport sind entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Handballs und dessen internationale Relevanz.