Die Verhandlungen über die Medienrechte für die Handball-Weltmeisterschaften 2027 in Deutschland und 2029 in Frankreich sind bereits im Gange. LN Online berichtet, dass die ARD und das ZDF ein großes Interesse an der Übertragung dieser Ereignisse haben. Nach den aktuellen Einschätzungen sind die beiden Sender besonders motiviert, die Heim-WM 2027 zu zeigen, wobei Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD, und Yorck Polus, ZDF-Sportchef, den potenziellen Einfluss auf die Zuschauerzahlen deutlich herausstellen.

Die Beliebtheit des Handballs in Deutschland ist nicht zu unterschätzen. Handball gilt als der zweitbeliebteste TV-Sport hinter dem Fußball. Dies zeigt sich auch in den Zuschauerzahlen: Das finale Spiel der letzten Weltmeisterschaft zwischen Dänemark und Kroatien erreichte über eine Million Zuschauer auf Eurosport, während das Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal im Durchschnitt 7,083 Millionen Menschen an die Bildschirme zog. Dies verdeutlicht, wie wichtig eine Übertragung im frei empfangbaren Fernsehen für den Deutschen Handballbund (DHB) wäre.

DRINGENDES INTERESSE AN EINFACHER ZUGÄNGLICHKEIT

Im Rahmen dieser Verhandlungen wird auch die Vermarktung der WM-Rechte durch die Agentur Sportfive, im Auftrag des Handball-Weltverbandes IHF, thematisiert. Polus vom ZDF macht klar, dass das Rechtepaket unbedingt wirtschaftlich machbar sein muss. Der DHB-Vorstandschef Mark Schober äußert den Wunsch nach einer Einigung mit öffentlich-rechtlichen Sendern, um eine breite Zuschauerbasis zu erreichen, könnte sich jedoch auch mit einem anderen großen Free-TV-Sender wie RTL arrangieren, wobei ARD und ZDF bevorzugt werden.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es bereits Probleme bei der Übertragung der WM 2015 und 2017 gab, als diese nicht im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt wurden. Die Übertragungen führten zu einem deutlichen Rückgang der Zuschauerzahlen, was die Wichtigkeit einer breiten und öffentlichen Übertragungsstrategie erneut unterstreicht.

SICHERUNG DER RECHTE FÜR ZUKÜNFTIGE TURNIERE

Die ARD und das ZDF haben bereits die Übertragungsrechte für die Handball-Weltmeisterschaften 2024, 2021, 2023 und 2025 sowie die Europameisterschaften 2020, 2022 und 2024 erworben. In einer Vereinbarung, die das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Korea im ZDF beinhaltet, wird auch die umfassende Hörfunkberichterstattung für alle WMs und EMs sichergestellt. Diese Fortschritte wurden in einem Bericht von DWDL hervorgehoben.

Zudem haben ARD und ZDF die exklusiven, technologieneutralen Übertragungsrechte für die Handball-Europameisterschaften der Männer und Frauen bis 2030 gesichert. Diese Vereinbarung umfasst alle zwei Jahre stattfindende EMs und gewährleistet umfangreiche nachverwertende Berichterstattung über alle Verbreitungswege, wie in einer Mitteilung von Presseportal erläutert wird.

In der sich verändernden Medienlandschaft und der digitalen Welt bleibt die Frage, wie die Übertragungsrechte optimal genutzt werden, um die leidenschaftlichen Handballfans in Deutschland und darüber hinaus zu erreichen. Die nächste Herausforderung für die verantwortlichen Sender und den DHB wird es sein, eine Vereinbarung zu finden, die sowohl Zuschauerzahlen als auch wirtschaftliche Machbarkeit in Einklang bringt.