Wolfsrätsel im Hanauer Wildpark: Ist Cleo in Wahrheit ein Clemens?

Im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie sorgt die unerwartete Geburt von mindestens acht Wolfsbabys für Spekulationen über die Vaterschaft. Die Situation wirft Fragen auf, da der dominante Rüde im Rudel, Romulus, bereits zweifach sterilisiert wurde und somit nicht als Vater in Frage kommt. So bleiben drei junge Wölfe des Rudels als potenzielle Väter übrig, von denen jedoch alle bisher als Weibchen identifiziert wurden. Wildparkbiologin Marion Ebel schließt nicht aus, dass hierbei ein Fehler bei der Geschlechterbestimmung gemacht wurde.

Die Vermutung, dass eines der „Weibchen“ möglicherweise doch ein Männchen ist, führt zu weiteren Spekulationen über die Identität des Vaters. Insbesondere wird auf Käthe, die im März in einen Wildpark bei Hamburg gegeben wurde, eingegangen. Biologin Ebel hat Kontakt zu den Kollegen in Norddeutschland aufgenommen und angemerkt, dass Käthe möglicherweise ein Männchen ist. Die Beziehung von Käthe alias Karlchen zu einer Altwölfin im neuen Rudel deutet auf eine männliche Identität hin.

Die Tatsache, dass Mutter Leyla von einem ihrer Kinder gedeckt wurde, wirft die Frage nach Inzest im Wolfsrudel auf. Ebel erklärt, dass dies bei Wölfen nicht ungewöhnlich sei und keine Probleme in Bezug auf Inzucht verursache. Trotz der komplexen Verwandtschaftsverhältnisse im Rudel kümmert sich der betrogene Romulus liebevoll um die Welpen. Die Besucher des Wildparks sind durch die ungeklärte Vaterschaft, die heitere Diskussionen und Spekulationen hervorruft, in freudiger Erwartung auf die zukünftige Entwicklung der Wolfsfamilie. Es wird erwartet, dass bei der ersten Impfung Ende Juni auch die Anzahl der Jungtiere bestimmt wird und entschieden wird, welche in anderen Wildparks weitergegeben werden.