Am Flughafen München ist ein zweitägiger Warnstreik angekündigt, der am Donnerstag um 0:00 Uhr beginnen und bis Freitag um 1:00 Uhr dauern wird. Laut der Gewerkschaft Verdi soll dieser Streik dazu dienen, Druck in den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst auszuüben. Eine niedrige vierstellige Zahl an Beschäftigten wurde aufgerufen, im Zuge ergebnisloser Verhandlungen zwischen dem Bund und den Kommunen zu streiken. Dies könnte zu starken Beeinträchtigungen, insbesondere bei Sicherheitskontrollen und Bodendiensten, führen. Verdi informiert die Fluggäste im Voraus, um ihnen die Möglichkeit zur Planung und Anpassung ihrer Reisepläne zu geben.

Zusätzlich zu München planen auch die Flughäfen Frankfurt und Hamburg, ihren regulären Passagierbetrieb am Freitag einzustellen. In Frankfurt wird mit massiven Beeinträchtigungen gerechnet, während in Hamburg kein regulärer Flugbetrieb stattfinden kann. Der Flughafen Stuttgart hat ebenfalls vor beeinträchtigtem Betrieb und Flugausfällen gewarnt. Über 700 Starts und Landungen sind für den geplanten Zeitraum in München vorgesehen, weshalb die Auswirkungen des Warnstreiks weitreichend sein werden. n-tv berichtet, dass Verdi die Warnstreiks aufgrund des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst weiter ausweitet.

Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Insbesondere im Gesundheitsbereich sollen höhere Zuschläge für belastende Jobs gewährt werden. Arbeitgeber, vor allem von kommunaler Seite, sehen sich jedoch aufgrund hoher Schulden in einer angespannten finanziellen Lage und bewerten die Forderungen als wirtschaftlich nicht tragbar. Tagesschau hebt hervor, dass der neue Tarifvertrag für rund 2,5 Millionen Beschäftigte gelten soll und die nächste Verhandlungsrunde bereits für den 17. Februar anberaumt ist.

Die aktuelle Situation ist bereits durch weitere Warnstreiks angespannt. In Nordrhein-Westfalen kam es zu Streiks in kommunalen Verwaltungen, auch Kindertagesstätten und städtische Bäder waren betroffen. In Ludwigshafen wurden alle Kitas geschlossen. Neben München zeigen andere Flughäfen ebenfalls massive Auswirkungen, nachdem in Düsseldorf der erste Warnstreik begonnen hat und über 100 Flüge in Köln/Bonn ausfallen mussten. op-online berichtet, dass die Konflikte auch vor der Bundestagswahl an Schärfe gewinnen, was die Wahrscheinlichkeit größerer Streiks erhöht.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht während der laufenden Tarifverhandlungen Spielräume für eine faire Lösung, äußert jedoch auch Bedenken in Anbetracht der finanziellen Lage. In dieser angespannten Situation ist eine Einigung zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern als unwahrscheinlich einzustufen, was die Möglichkeit weiterer Warnstreiks, insbesondere in Kitas und Krankenhäusern, eröffnet. Die finale Gesprächsrunde ist für März angesetzt, wobei die Gewerkschaften weiterhin auf Verbesserungen in den Verhandlungen drängen.