Heute, am 2. März 2025, findet in Hamburg die Wahl zur Bürgerschaft statt. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) zählt zu den letzten Hochburgen der Partei in Deutschland, steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Laut aktuellen Umfragen konnte die SPD nur noch mit 32 Prozent der Stimmen rechnen, was einem Rückgang von mehr als sieben Prozent im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2020 entspricht. In der kürzlich stattgefundenen Bundestagswahl erzielte die SPD in Hamburg lediglich 22,7 Prozent, was die Unsicherheit über ihre zukünftige politische Stärke verstärkt (compact-online).
Im Vergleich zur vergangenen Wahl könnte die CDU, die 2020 mit 11,4 Prozent auf einem Tiefpunkt war, nun auf etwa 17 Prozent zulegen. Dies wäre eine ermutigende Entwicklung für die Union, die im Jahr 2004 in Hamburg noch 47,2 Prozent der Stimmen erhielt. Auch die Grünen müssen mit einem möglichen Rückgang auf 16 Prozent rechnen, was einem Minus von 8,2 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl entspricht, wo sie 24,2 Prozent erhielten.
Die politische Landschaft in Hamburg
Die FDP, die 2020 an der 5-Prozent-Hürde scheiterte, sieht sich nun mit einem Stimmenanteil von etwa 3 Prozent konfrontiert. Die AfD hingegen könnte sich von 5,3 Prozent vor fünf Jahren auf zweistellige Ergebnisse steigern, hat jedoch traditionell in Hamburg Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. Besonders in Stadtteilen wie Billstedt könnte die AfD über 20 Prozent erreichen, ohne jedoch einen echten Durchbruch zu schaffen. Die Linke wird auf etwa 13 Prozent geschätzt und könnte im Aufwind sein, während das BSW voraussichtlich nicht die Fünfprozent-Hürde überschreiten wird (ndr.de).
Im Vorfeld der Bürgerschaftswahl überraschte die hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl, die bei 80,8 Prozent lag. Dies stellt einen Anstieg von 3 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021 dar. Besonders stark war die Beteiligung in Groß Flottbek und Nienstedten mit über 90 Prozent, während in Stadtteilen wie Billbrook/Rothenburgsort die Wahlbeteiligung unter 65 Prozent lag (wahlen.info).
Wahlen im neuen Kontext
Mit der bevorstehenden Bürgerschaftswahl steht Hamburg vor der Herausforderung, sich in einem sich wandelnden politischen Klima zu behaupten. Der Rückgang von großen Volksparteien und das Aufkommen von kleineren Parteien birgt sowohl Risiken als auch Chancen für die etablierten Akteure. Die SPD kämpft darum, ihre Rolle als stärkste Kraft in Stadtteilen wie Steilshoop, Niendorf und Rahlstedt zu behaupten, wo sie traditionell gut abschneidet.
Die Grünen hingegen haben ihre Hochburgen in Eimsbüttel und Bahrenfeld, während die CDU in noblen Stadtteilen wie Harvestehude und Rotherbaum punktet. Die Wahl zur Bürgerschaft wird nicht nur über die Zukunft der politischen Landschaft in Hamburg entscheiden, sondern könnte auch einen tieferen Einblick in die Stimmungslage der Wählerschaft geben, da die Wahlbeteiligung und die Präferenzen der Wähler stark variieren (compact-online, ndr.de, wahlen.info).