Am 2. März 2025 ist es soweit: Die Hamburger Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme bei der Wahl zur 23. Hamburgischen Bürgerschaft abzugeben. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kandidiert erneut und wirbt eindringlich für eine hohe Wahlbeteiligung, die mindestens bei 80 % liegen soll. Diese Zahl erreicht werden soll, um eine ähnliche Teilnahme wie bei der vorgezogenen Bundestagswahl eine Woche zuvor zu sichern.
Die Parteien haben sich in der heißen Phase des Wahlkampfes thematisch positioniert. Tschentscher ist der Meinung, dass instabile Verhältnisse nach der Wahl abgeschafft werden müssen. Der letzte Auftritt der Bürgermeisterkandidaten im NDR brachte Diskussionen über mögliche Regierungsoptionen hervor. Dennis Thering von der CDU schließt eine Koalition mit den Grünen aus und setzt stattdessen auf ein Rot-Schwarz-Szenario. Der derzeitige Umfragewert für die SPD liegt laut Umfragen bei 32 %, gefolgt von der CDU mit 17 %, den Grünen mit 16 % und der Linken mit 13 %.
Wahlkampf und Programme der Parteien
Die Grünen, unter der Führung von Spitzenkandidatin Katharina Fegebank, haben das „Grüne Zukunftsprogramm“ ins Leben gerufen, das sich auf die Beschleunigung der Energiewende und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 konzentriert. Maßnahmen gegen den Klimawandel sollen dabei sozial gestaltet werden. Über andere Kernpunkte des Wahlprogramms gehört die Förderung des Baus von Sozialwohnungen sowie strengere Regulierungen von Indexmieten. Dies soll sicherstellen, dass Altmieter nicht verdrängt werden.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Förderung von Bildung und Erziehung: Die Grünen möchten höhere Investitionen in die Ausbildung von pädagogischen Fachkräften vorantreiben und einen Rechtsanspruch auf sechs Stunden Kinderbetreuung pro Tag einführen. Zudem wollen sie die technische Ausstattung von Schulen an sozialen Kriterien orientieren, um Hamburg als Stadt der kurzen Wege zu fördern.
Wahlbeteiligung und Vorzeichen
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl am 24. Februar 2025 lag bereits bei 80,8 % und zeigt einen Anstieg von drei Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Wahl. Diese hohe Beteiligung wird als Vorzeichen für die bevorstehende Bürgerschaftswahl gedeutet, die mit Spannung erwartet wird. Während die Linke ihr Ergebnis signifikant verbessert hat und in vielen Stadtteilen als stärkste Kraft auftritt, haben SPD, CDU und Grüne jeweils wichtige Wahlkreise verteidigen können. In Hamburg haben insgesamt 1.269 Wahllokale geöffnet, unterstützt von rund 16.000 ehrenamtlichen Wahlhelfern.
Mit 16 Parteien und einer Wählervereinigung im Rennen um die Stimmen wird die Wahl als besonders umkämpft betrachtet. Der Verfassungsschutz hat zudem vor ausländischer Einflussnahme bei Wahlen gewarnt, was in den politischen Diskussionen schon jetzt eine Rolle spielt. Der Wahl-O-Mat zur Bürgerschaftswahl verzeichnet mit 447.983 Nutzungen einen Rekord und zeigt das große Interesse der Hamburger Bürger an der bevorstehenden Wahl.