Auf der Großbaustelle im Hamburger Überseequartier ereignete sich im Oktober 2023 ein tragisches Unglück, bei dem fünf Menschen ihr Leben verloren. Die Linke setzt sich nun für verstärkte behördliche Kontrollen ein, um künftige Unfälle auf den Baustellen in der HafenCity zu vermeiden. Ein Antrag an die Bürgerschaft fordert die Einrichtung einer Taskforce, die die Einhaltung von Arbeitsrechtsstandards, Mindestlohn sowie Arbeits- und Brandschutz auf den Baustellen überwachen und durchsetzen soll, insbesondere mit Fokus auf die Baustelle von Unibail-Rodamco-Westfield (URW) im Überseequartier.
Das Unglück im Oktober war nicht der einzige Vorfall auf der Baustelle, wie aus einer Anfrage hervorgeht: Im April 2023 wurde ein Arbeiter von einem Metallteil getroffen und verletzt, im Juni erlitt eine Arbeiterin einen Stromschlag. Trotz sieben weiterer Kontrollen seit Dezember 2023 wurden Mängel in den Bereichen Sicherheit, Arbeits- und Gesundheitsschutz festgestellt. Die Linke betont, dass bisherige Arbeitsschutzkontrollen nicht ausreichend waren und eine intensivere Prüfung der Subunternehmen erforderlich ist.
Die geforderten verschärften Kontrollen sollten der „Taskforce Billstraße“ nachempfunden sein, die nach einem Großbrand eingesetzt wurde. Die Fraktion der Linken fordert gleiche Standards für Immobilieninvestoren und Kleinbetriebe im Hinblick auf arbeitsrechtliche und soziale Standards sowie Gesundheitsschutz. Kritik wird geäußert, da weder der Senat noch URW sich für das Unglück verantwortlich fühlen. Momentan laufen vier Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit den Bauvorhaben im Überseequartier, darunter fahrlässige Tötung und Brandstiftung. Die HafenCity, als größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben in Europa, ist bereits Schauplatz mehrerer schwerer Unfälle.