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Nistkästen für Mauersegler in Hamburg: Bruterfolg enttäuscht in Ochsenwerder

Im Sommer 2023 wurde bei einer Beringungsaktion des Naturschutzbundes Hamburg (Nabu) in Ochsenwerder, einem Privathaus mit einer der größten Mauersegler-Kolonien Hamburgs, festgestellt, dass der Bruterfolg mit durchschnittlich 1,65 Jungvögeln pro Paar deutlich geringer war als im Vorjahr, was auf ungünstige Wetterbedingungen hindeutet und die Bedeutung von Nistkästen als Artenschutzmaßnahme unterstreicht.

Hamburg. Die Nistkästen für Mauersegler erfreuen sich großer Beliebtheit, jedoch war der Bruterfolg in Ochsenwerder in diesem Jahr bescheiden. Welche Faktoren könnten dazu beigetragen haben?

Brutkolonien als Teil des städtischen Lebens

Mauersegler, die im Sommer mit ihrem charakteristischen Geschrei die Luft erfüllen und durch rasante Flugmanöver glänzen, sind ein vertrauter Anblick in Hamburgs Straßen. Im August verlassen die meisten dieser Vögel ihre Nistplätze, um in ihre Wintergebiete in Afrika zu fliegen. Der Naturschutzbund Hamburg (Nabu) hat sich dieser Vogelart angenommen und untersucht ihre Lebensweise seit 2014. Besonderes Augenmerk liegt auf der Brutkolonie in Ochsenwerder, die sich am Privathaus der Familie Weselmann befindet.

Nistkästen als Lebensraum

In der Kolonie wurden vor zwei Jahrzehnten 88 Nistkästen installiert, die mittlerweile fast alle bewohnt sind. Das macht das Haus der Weselmanns zu einem zentralen Element für die Mauerseglerpopulation in Hamburg. In der ersten Augusthälfte wurden die Nistkästen geöffnet, um Nachwuchs der Mauersegler zu beringen und somit wichtige Daten zu sammeln. Es ist wichtig anzumerken, dass die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an diesem Tag 103 Vögel beringen konnten.

Erheblicher Rückgang der Brutrate

In diesem Jahr musste der Nabu jedoch einen drastischen Rückgang des Bruterfolgs feststellen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die durchschnittliche Anzahl der Jungvögel pro Paar von 2,1 auf nur 1,65. Marco Sommerfeld, Ornithologe beim Nabu, führt dies auf die wechselhafte Witterung der letzten Monate zurück. Diese könnte auch dazu geführt haben, dass einige Vögel erst zu spät mit dem Brüten begonnen haben.

Bedeutung von Wildtieren in städtischen Räumen

Die Bruterfolgsminderung hat weitreichende Implikationen für das urbane Ökosystem. Mauersegler zählen zu den verträglichen Kulturfolgern, die sich an historische Bauwerke anpassen. Ihre Lebensräume sind jedoch aufgrund von Gebäudesanierungen gefährdet. Viele Vögel verlieren dadurch wertvolle Nistplätze und der Bestand in städtischen Gebieten könnte weiter zurückgehen. Für Hausbesitzer ist es daher essenziell, sich über den Schutz dieser Tiere zu informieren.

Schutzmaßnahmen für Mauersegler und andere Gebäudebrüter

Die Beringungsaktion hat gleichzeitig bewiesen, dass Nistkästen eine effektive Maßnahme zum Schutz von Gebäudebrütern wie Mauerseglern darstellen. Der Nabu stellt auf seiner Webseite Informationen und Baupläne für Nistkästen zur Verfügung. Angela Kochnow, eine engagierte Naturschützerin, erklärt: „Es gibt heutzutage viele praktikable Lösungen, um Nistkästen bei Neubauten oder Renovierungen zu integrieren.“ Dies könnte dem Rückgang der Bestände entgegenwirken und diesen faszinierenden Vögeln eine sichere Heimat bieten.

Fazit

Die Mauersegler in Hamburg stehen vor Herausforderungen, die ihre Population gefährden könnten. Mit dem richtigen Engagement und einer klugen Nutzung von Nistkästen kann die Stadt jedoch dazu beitragen, dass diese Vögel auch in Zukunft in der urbanen Umgebung überleben und brüten können.