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Hamburg – Ein neuer Blickfang auf St. Pauli: Die Herbertstraße hat nun ein strahlend rotes Eingangstor, das die Blicke auf sich zieht! Aber die Frage bleibt: Wie lange wird dieses Schmuckstück unberührt bleiben? Schon bald könnten Graffiti und Aufkleber das neue Tor verunstalten, wie Bild.de spekuliert. Dieses berühmte Stück Hamburg, das seit über 100 Jahren existiert, ist nicht nur ein Ort für die Prostitution, sondern auch ein Teil der Stadtgeschichte.
Die Herbertstraße, die sich direkt in der Nähe der pulsierenden Reeperbahn erstreckt, ist bekannt für ihre Fenster, hinter denen Sexarbeiterinnen ihre Dienste anbieten. Pünktlich zum Wochenende wurde das neue Tor eingeweiht, nachdem das alte Tor an der Ostseite, das in einem desolaten Zustand war, abgebaut wurde. Der Austausch war dringend notwendig, da die Witterung und die jahrelange Nutzung dem Tor stark zugesetzt hatten.
Ein Stück Geschichte wird bewahrt
Das alte Tor wird nicht einfach entsorgt; es soll im Museum für Hamburgische Geschichte als bedeutendes Zeugnis der Stadtgeschichte ausgestellt werden. Die Sichtschutzanlagen, die 1933 von den Nationalsozialisten errichtet wurden, stehen unter Denkmalschutz und erinnern an die dunkle Zeit, in der Sexarbeiterinnen als „weibliche asoziale Elemente“ verfolgt wurden. Ein Gedenkbordstein, der seit August vor der Herbertstraße aufgestellt wurde, mahnt an das Leid dieser Frauen.
Das neue Tor ist nicht nur ein ästhetisches Upgrade, sondern auch ein Zeichen des Wandels. Während der Zugang zur Herbertstraße nur für Männer ab 18 Jahren gestattet ist, bleibt das Sichtschutz-Tor an der Westseite als Denkmal erhalten und soll zu einem späteren Zeitpunkt restauriert werden, um die Erinnerung an die Geschichte lebendig zu halten.
Ein Ort voller Kontraste
Die Herbertstraße ist ein Ort voller Kontraste: Hier treffen sich Geschichte und Gegenwart, Tradition und Wandel. Die neue Gestaltung des Eingangs ist ein Versuch, die Vergangenheit zu ehren und gleichzeitig die Zukunft zu gestalten. Die Frage bleibt jedoch, ob die Stadt es schaffen kann, diesen Ort vor Vandalismus zu schützen. Die Anwohner und Besucher sind gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird.
Die Herbertstraße bleibt ein faszinierender Teil von Hamburg, der sowohl Touristen als auch Einheimische anzieht. Die neue Pracht des Eingangs ist ein Zeichen dafür, dass St. Pauli sich weiterentwickelt, während es gleichzeitig seine Wurzeln nicht vergisst. Die Stadt Hamburg zeigt mit diesem Schritt, dass sie bereit ist, die Vergangenheit zu bewahren und gleichzeitig in die Zukunft zu blicken, wie auch Bild.de berichtet.