In Hamburg wird intensiv über die jüngste Demonstration von „Muslim Interaktiv“ debattiert, die sich zu einem politischen Anliegen entwickelt hat. Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Grünen-Politikerin, äußerte sich ausführlich zu dem Vorgehen der Sicherheitsbehörden bezüglich der genehmigten Demonstration. Obwohl die Forderung nach einem Kalifat bei der Veranstaltung aufgestellt wurde, betonte Fegebank, dass Extremismus an sich nicht verboten ist und daher solche Demonstrationen unter die Meinungs- und Versammlungsfreiheit fallen.
Die Sicherheitsbehörden haben den Fall intensiv geprüft und kamen zu dem Schluss, dass die Veranstaltung rechtlich gedeckt war und keine Verbotsgründe vorlagen. Dies führte zu emotionalen Reaktionen seitens der Politiker, da extremistische Positionen wie Kalifatsforderungen durch die Freiheitsrechte geschützt sind. Trotz der Unzufriedenheit mit der Demonstration war es den Behörden rechtlich nicht möglich, sie zu untersagen.
Zusätzliche Informationen zu Raheem Boateng, einem Studenten, der „Muslim Interaktiv“ nahesteht und die Demonstration angemeldet hat, wurden bekannt gegeben. Obwohl Boateng an der Universität Hamburg als Student eingeschrieben ist, betonte Fegebank, dass er aufgrund seiner extremistischen Ansichten nicht als Lehrer arbeiten wird. Die Universität hat keinen Einfluss auf private Aktivitäten oder Äußerungen von Studierenden in den sozialen Medien und betont, dass Extremisten nicht im Schulwesen tätig sein dürfen.
Auch die politischen Konsequenzen der Demonstration werden diskutiert, wobei SPD und Grüne eine weitere Beratung im Innenausschuss planen. Die Opposition hat Kritik an der Handlungsweise der Regierung geäußert und fordert ein konsequenteres Vorgehen gegen extremistische Gruppen wie „Muslim Interaktiv“. Trotz differierender Einschätzungen zwischen den Parteien wird der Umgang mit der Islamisten-Szene in Hamburg weiterhin kontrovers diskutiert.