Klopstock: Das faszinierende Leben und Werk des Dichters in neuer Biografie enthüllt

„Klopstock: Ein Dichter zwischen Genie und Tragik“

Die Biografie über Friedrich Gottlieb Klopstock, die Professor Kai Kauffmann verfasst hat, ist ein beeindruckendes Porträt des Dichters. Kauffmann präsentiert Klopstock in all seinen Facetten und zeichnet seine Lebensreise von Quedlinburg über verschiedene Stationen bis nach Hamburg nach. Dabei bringt er auch eine interessante Episode aus Klopstocks früher Jugend ans Licht, als sein Vater das „Königlich-Preußische Ober- und Unteramt Friedburg“ in der Grafschaft Mansfeld pachtete.

Kauffmann hebt insbesondere die Beziehung zwischen Klopstock und Goethe hervor. Obwohl beide Dichter sich persönlich trafen, war ihr Austausch nicht ausschließlich von literarischen Gesprächen geprägt. Klopstock zeigte eher Interesse an Sportarten wie Schlittschuhlaufen und Kunstreiten, während Goethe große Erfolge wie „Götz von Berlichingen“ und „Die Leiden des jungen Werthers“ feierte. Dennoch war ihr Verhältnis komplex und von gegenseitiger Bewunderung geprägt.

Kauffmann betont, dass das gängige Bild von Klopstock als Dichter, dessen Bedeutung sich auf die ersten Gesänge des „Messias“ und einige frühe Oden beschränkt, unzutreffend ist. Er führt den Leser durch Klopstocks gesamtes Werk, einschließlich seiner Dramen, Liebeslyrik und politischen Schriften. Dabei zeigt er, wie vielschichtig und tiefgründig Klopstocks Schaffen tatsächlich ist.

Die Biografie präsentiert Klopstock als einen eigenwilligen und von seiner Berufung überzeugten Poeten, der trotz finanzieller Schwierigkeiten sein Werk mit Hingabe verfolgte. Auch seine zweite Ehefrau Johanna Elisabeth von Winthem wird von Kauffmann ausführlich gewürdigt, um ihr bisher zu wenig Beachtung in der Literatur zu geben.

Insgesamt bietet die Biografie ein faszinierendes Bild eines Dichters, der zwischen Genie und Tragik wandelte, und lädt den Leser dazu ein, sich von Klopstocks Werk und Persönlichkeit bezaubern zu lassen.