Marion Lagoda, die in Hamburg lebt und ursprünglich aus dem Bergischen Land stammt, hat mit ihrem neuen Roman „Der Himmel, unter dem wir Kinder waren“ eine packende Geschichte über die Kindheit in einer schwierigen Zeit geschaffen. Lagoda, die Kunstgeschichte studierte und als Journalistin für renommierte Medien wie die Frankfurter Rundschau arbeitete, hat sich insbesondere auf Natur- und Gartenthemen spezialisiert. Ihr aktuelles Werk, veröffentlicht von C. Bertelsmann, umfasst 432 Seiten und ist für 23 Euro erhältlich.
Die Handlung des Romans findet in der Kleinstadt Wermelskirchen im Rheinisch-Bergischen Kreis statt, auch wenn der Ort nicht namentlich erwähnt wird. Lagoda beabsichtigt, dass ihre Geschichte in jedem Dorf der Region spielen könnte. Die Protagonistin Clara wächst in einer kleinen Hofschaft in den 1930er Jahren auf, und ihre Geschichte ist tief mit der Familiengeschichte Lagodas verwoben.
Claras Leben und ihre Umgebung
Claras Vater ist Redakteur bei einer kommunistischen Tageszeitung, während ihre Mutter für einen jüdischen Buchhändler arbeitet. Trotz des freigeistigen Lebensstils ihrer Familie ist Clara gut in die Dorfgemeinschaft integriert. Doch mit der Machtergreifung Hitlers verändert sich Claras Idylle drastisch. Lagoda thematisiert den untrennbaren Zusammenhang von Heimat und Widerstand, anknüpfend an die Herausforderungen, mit denen ihre eigene Familie konfrontiert war.
Die literarische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist nicht neu, jedoch bietet Lagoda eine persönliche Perspektive, die durch ihre Kindheitserinnerungen und Erfahrungen geprägt ist. Diese mehr als nur fiktionale Erzählung spiegelt eher die Realität wider, mit der viele Menschen in dieser Zeit konfrontiert waren.
Der literarische Kontext
Im Dritten Reich war die Literatur stark von politischen Ideologien geprägt. Autoren wie Hanns Johst und Eberhard Wolfgang Möller propagierten eine nationalsozialistische Agenda, während antifaschistische Schriftsteller wie Heinrich Mann und Bertolt Brecht für Widerstand und eine sozialistische Alternative kämpften. Lagodas Werk lässt sich somit in einen breiteren Kontext einfügen, in dem unsichtbare Kämpfe um Heimat und Identität stattfinden, während das Regime mit seiner Ideologie versuchte, die Kultur zu kontrollieren.
Rezensionen zu Lagodas Werk betonen die Bedeutung ihrer Erzählung in einer Zeit, in der Faschismus und Nationalsozialismus große Teile Europas prägten. Den Widerstand und die Stärke der Charaktere, die im Roman dargestellt werden, sind Teil einer erfahrenden Erzähltradition, die sich mit den Herausforderungen jener dunklen Jahre auseinandersetzt und gleichzeitig die Werte und die Schönheit der Natur thematisiert.
Marion Lagoda gelingt es, durch ihre Erlebnisse und die Entwicklung der Protagonistin Clara eine lebendige, emotional aufgeladene Geschichte zu erzählen, die zu einem Nachdenken über die Vergangenheit anregt und zugleich die Fragen nach Identität und Heimat für die Gegenwart aufwirft.
Mehr über den Roman und seine Hintergründe erfahren Sie auf Penguin.de.
Für weitere Details über Lagodas Leben und ihre Inspiration nutzen Sie gern diesen Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers.
Eine umfassende Analyse der Literatur im Nationalsozialismus finden Sie zudem auf bpb.de.