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Kampf gegen die Drogenszene: Auswirkungen der Hauptbahnhofskontrollen in Hamburg Altona

Die Intensivierung der Polizeikontrollen am Hauptbahnhof in Hamburg hat dazu geführt, dass sich die Drogenszene vermehrt in andere Stadtteile wie Altona und St. Georg verlagert hat. Anstatt eine Lösung für das Problem zu bieten, zerfällt die Szene weiter. In Altona beispielsweise, am S-Bahnhof Holstenstraße, suchen immer mehr Menschen, darunter Alkohol- und Crackabhängige ohne Wohnungen, Hilfe bei Straßensozialarbeitern. Die steigende Anzahl von Crack-Abhängigen überfordert die vorhandenen Hilfsstrukturen, da die Kapazitäten nicht ausreichen.

Die Stadtverwaltung von Altona berichtet über eine zunehmende Crack-Szene, die besorgniserregend ist. Trotz eines verstärkten Polizeieinsatzes und Bemühungen von Sozialarbeitern und Beratungsstellen reichen die Kapazitäten nicht aus, um angemessen auf die angespannte Lage zu reagieren. Die steigende Präsenz von harten Drogen wie Kokain, Crack und Amphetaminen rund um den Hauptbahnhof stellt die Behörden vor große Herausforderungen.

Die Eskalation der Drogensituation in Hamburg könnte auch politische Auswirkungen haben, ähnlich wie 2001, als die SPD aufgrund der prekären Lage am Hauptbahnhof die Regierungsverantwortung abgeben musste. Die aktuelle Innensenator Andy Grote steht vor der Herausforderung, die Situation zu entschärfen, ohne die Szene in andere Stadtteile zu vertreiben. Die Verlagerung der Drogenproblematik nach St. Georg und anderen Vierteln lässt die Bewohner besorgt über die zunehmende Belastung ihres Lebensumfelds.

Infolge der Maßnahmen am Hauptbahnhof wandern Drogensüchtige in andere Gegenden wie Altona, Hammerbrook, Eimsbüttel und Harburg aus. Die Einrichtungen vor Ort, wie das Drob Inn in St. Georg, sehen Abwanderungsbewegungen und die Schwierigkeit, die Szene zu binden. Straßensozialarbeiter und Anwohner betonen die Notwendigkeit neuer, kooperativer Ansätze in der Drogen- und Armutspolitik, um die Situation positiv zu verändern. Die Polizei reagiert mit verstärkter Präsenz, um der Verlagerung der Problematik entgegenzuwirken, während die Straßensozialarbeiter immer weniger Zugang zur Szene haben.