Die Drogen-Mafia aus Südamerika setzt alles daran, ihre verbotenen Substanzen nach Europa zu schmuggeln. In Deutschland steht besonders der Hafen von Hamburg im Fokus, der als drittgrößter Seehafen Europas gilt. Um gegen die kriminellen Drogenschmuggler vorzugehen, haben die Sicherheitsbehörden und der Senat der Hansestadt eine Allianz mit der Hafenwirtschaft geschlossen.
Bürgermeister Peter Tschentscher besuchte zusammen mit Amtskollegen aus Rotterdam und Antwerpen Kolumbien, da es einer der größten Exporteure von Kokain ist. Ein gemeinsames Hafensicherheitszentrum soll ab Juni seine Arbeit aufnehmen. Eine neue Kampagne wurde gestartet, die sich an die Arbeiter im Hafen richtet und sie davor warnt, sich von Kriminellen anwerben zu lassen. Denn die Straftäter benötigen Komplizen mit Zugang zu Terminals und Lagerhallen, um an die Drogen in den Seecontainern zu gelangen.
Die Polizei, der Zoll, das BKA und die Hafenwirtschaft arbeiten zusammen, um zu verhindern, dass weitere Arbeiter in illegale Machenschaften verwickelt werden. Das EU-geförderte Projekt „INOK“ setzt auf eine Plakatkampagne und ein anonymes Hinweis-Portal für Kollegen von Verdächtigen oder Aussteiger. Innensenator Andy Grote betont die Notwendigkeit einer internationalen Sicherheitsallianz, um den gefährlichen und global vernetzten Strukturen der Organisierten Kriminalität entgegenzutreten.
LKA-Chef Jan Hieber warnt die Arbeiter auch davor, zu viel über ihre Arbeit in den sozialen Medien preiszugeben, um potenzielle Täter nicht anzulocken. Es sei wichtig, sensibel mit Informationen umzugehen, da die Kriminellen schnell herausfinden könnten, wo man arbeitet, wo man wohnt und ob man Familie hat.